
Eine umfassende Studie zu Fleischersatzprodukten, durchgeführt von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, der Humboldt-Universität zu Berlin und der Georg-August-Universität Göttingen, zeigt vielversprechende Einsichten in das Verbraucherverhalten. Die Befragung von rund 2.100 Personen hat ergeben, dass nur wenige Menschen eine grundsätzliche Ablehnung gegenüber diesen Produkten hegen. Den Ergebnissen zufolge spielt die Ähnlichkeit zu Fleisch eine geringere Rolle als die Kosten, die für viele Verbraucher entscheidend sind. In einem Artikel vom Uni Halle heißt es, dass bei gleichen Preisen häufig tierische Produkte bevorzugt werden.
Die Studie wurde in der renommierten Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS) veröffentlicht. Obgleich viele Konsumenten offen für Fleischalternativen sind, zeigt sich eine klare Präferenz für Rindfleisch bei gleichwertigen Preisen. 75% der Befragten entschieden sich für einen Rindfleischburger, während der Falafelburger als beliebteste Fleischalternative hervorging.
Kauferwartungen und Akzeptanz
Eine zusätzliche Analyse der DLG untersucht die Erwartungen der Verbraucher an Lebensmittel, die auf deren Bezeichnung basieren. Bei Produkten wie Schnitzel oder Frikadellen wird erwartet, dass Fleisch die Hauptzutat darstellt. Bei einer zufälligen Zuordnung zu bestimmten Produktgattungen wählten im Durchschnitt 66% der Befragten Fleisch als Hauptzutat, während 34% bereit waren, andere Zutaten wie Sojabohnen oder Seitan zu akzeptieren. Details hierzu sind auf der Seite der DLG zu finden.
Einen weiteren Aspekt beleuchtet die Preisgestaltung von Fleischersatzprodukten. Studienergebnisse zeigen, dass die gegenwärtigen Preise von Ersatzprodukten höher sind als die von Fleisch. Eine Reduktion des Preises analoger Produkte um 10% könnte den Umsatz um 14% steigern, während eine Halbierung der Preise die Anzahl der Käufer verdoppeln würde. Männer stellen eine interessante Zielgruppe dar; sie sind überzeugendere Fleischesser, zeigen jedoch eine höhere Bereitschaft, bei attraktiven Preisen ihr Kaufverhalten zu ändern.
Schlussfolgerungen und Empfehlungen
Die Studie empfiehlt, Fleischersatzprodukte günstiger anzubieten, um die Verkaufszahlen zu steigern. Ein breites Spektrum an Ersatzprodukten könnte verschiedene Verbrauchergruppen ansprechen und helfen, die Akzeptanz weiter zu erhöhen. Selbst Konsumenten, die noch nie Engpassprodukte probiert haben, zeigen sich bereit zu wechseln, wenn der Preisvorteil deutlich ist. Informationen über das Konsumverhalten in wohlhabenden Ländern, in denen der Pro-Kopf-Verbrauch von Rindfleisch in den USA 2023 ungefähr 25 kg betrug, verdeutlichen, wie wichtig Preisstruktur und Produktvielfalt sind für die zukünftige Marktentwicklung im Bereich der Fleischalternativen.