Der VfL Bochum hat am 10. Januar 2025 einen bedeutenden Sieg am Grünen Tisch errungen. In einem Urteil des DFB-Sportgerichts wurde das Spiel gegen Union Berlin, das am 14. Dezember 2024 mit 1:1 endete, aufgrund eines Vorfalls in der Schlussphase mit 2:0 für Bochum gewertet. Hintergrund ist ein gravierender Vorfall, bei dem Bochums Torwart Patrick Drewes in der 92. Minute von einem Feuerzeug am Kopf getroffen wurde. Drewes musste nach dem Treffer, der ihn zu einer Auswechslung zwang, aufgrund von Schwindel und Übelkeit behandelt werden.
Das DFB-Sportgericht entschied, dass Bochum aufgrund des feindlichen Wurfs in seiner Spielfähigkeit beeinträchtigt war. DFB-Sportgerichts-Vorsitzender Stephan Oberholz stellte fest, dass es sich quasi um einen Spielabbruch handelte, was gemäß der DFB-Rechtsordnung zur 0:2-Wertung für die schuldige Mannschaft führt. Union Berlin, die das Urteil für ungerechtfertigt hält, hat umgehend Berufung eingelegt und wird die Entscheidung vor dem DFB-Bundesgericht anfechten. Trainer Dieter Hecking äußerte sich zunächst nicht dazu und betonte, dass die Vereinsseite bereits alles gesagt habe. Er bereitet sich nun auf das bevorstehende Spiel gegen den FSV Mainz 05 vor.
Vorfall während des Spiels
Der Vorfall sorgte bereits während des Spiels für Aufregung. Nach dem Treffer auf Drewes wurde das Spiel für etwa 30 Minuten unterbrochen, bevor es nach einer kurzen Nachspielzeit fortgesetzt wurde. Union Berlin argumentiert, dass das Spiel ordnungsgemäß mit 1:1 beendet worden sei, und verweist auf die Regularien des DFB, die eine solche Wertung nicht rechtfertigen würden. Im Diskurs wird auch auf ähnliche Vorfälle verwiesen, wie den Wurf von Gegenständen im Spiel VfL Bochum gegen Borussia Mönchengladbach im März 2022, der ebenfalls heftige Diskussionen auslöste.
Drewes wurde für sein Verhalten kritisiert; einige warfen ihm vor, zu schauspielern, trotz der Meldungen des Mannschaftsarztes, der ein leichtes Schädelhirntrauma vermutete. Das DFB-Sportgericht hatte in seiner mündlichen Verhandlung auch die Umstände geprüft, unter denen das Spiel fortgesetzt wurde. Bochum legte bereits Einspruch gegen die ursprüngliche Spielwertung ein, was schließlich zur Entscheidung des Sportgerichts führte.
Folgen und Ausblick
Die Berufung von Union Berlin wird in naher Zukunft vor dem DFB-Bundesgericht verhandelt. In der DFB-Sportgerichtsbarkeit sind verschiedene Organe zuständig, darunter der Kontrollausschuss, der die Anklage prüft, und das Bundesgericht als Rechtsmittelinstanz. Diese Struktur sorgt dafür, dass alle Konflikte innerhalb des DFB gemäß seinen Regelwerken gelöst werden.
Währenddessen bleibt Dieter Hecking auf das Sportliche fokussiert und vermeidet öffentliche Kommentare zum laufenden Rechtsstreit. Er sieht die Situation als Teil des Fußballs und eine Herausforderung, die es nun zu meistern gilt. Diese Ereignisse zeigen auch weiterhin, wie fragil die Grenzen zwischen sportlicher Fairness und Regelverstößen im deutschen Fußball sind, und wie sehr solche Vorfälle die Wettbewerbsbedingungen beeinflussen können. Die Entwicklungen rund um die Berufung von Union Berlin werden mit großer Spannung erwartet.
