
In den letzten Wochen geraten die landwirtschaftlichen Sektoren in Ungarn und Deutschland aufgrund des Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche (MKS) zunehmend unter Druck. Am 10. April 2025 äußerte der ungarische Minister Gergely Gulyás Zweifel an der natürlichen Herkunft des Virus und vermutet, es könnte sich um ein künstlich hergestelltes Virus handeln. Diese Äußerung stützt er auf unbestätigte Informationen eines ausländischen Labors. Virusforscher Gábor Kemenesi widerspricht allerdings dieser Vermutung und betont, dass es keine Beweise für einen künstlichen Ursprung gibt.[Unser Mitteleuropa]
Die Situation in Ungarn ist angespannt, nachdem die Maul- und Klauenseuche dort nach 50 Jahren wieder aufgetreten ist. Der erste Ausbruch wurde in Kisbajcs festgestellt, und die Krankheit breitete sich schnell auf die Slowakei aus, wo weitere Rinderherden betroffen sind. Bislang wurden etwa 11.000 Tiere gekeult, um eine weitere Verbreitung zu verhindern. Die Schäden für die Landwirtschaft sind beträchtlich, und die Regierung hat beschlossen, zusätzlich finanzielle Mittel bereitzustellen, um die Tierhalter zu unterstützen und die Seuche einzudämmen.
Zusammenhang mit früheren Ausbrüchen
Gulyás verweist auf einen Laborausbruch in Großbritannien im Jahr 2007, der mit unzureichender Abwasseraufbereitung in Verbindung stand. Kemenesi hebt hervor, dass das ungarische Virus enge genetische Verbindungen zu einer Variante hat, die 2018 in Pakistan entdeckt wurde. Dies könnte auf die Notwendigkeit weiterer internationaler Zusammenarbeit und Forschung hinweisen, um die Ausbreitung von MKS effektiv zu bekämpfen.[Unser Mitteleuropa]
Parallel dazu wurde am 10. Januar 2025 in Brandenburg, Deutschland, ein Fall von MKS bei Wasserbüffeln bestätigt. Trotz intensiver Beprobungen und Untersuchungen sind bisher keine weiteren Fälle aufgetreten. Um die Ausbreitung zu verhindern, wurden Sperrzonen eingerichtet, in denen der Transport von Tieren und deren Erzeugnissen verboten ist. Zudem erließ die Behörde einen „Stand Still“ für Klauentiere, der in Brandenburg am 17. Januar und in Berlin am 27. Januar endete.[BMEL]
Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung
Die MKS ist eine hochansteckende Virusinfektion, die neben Rindern auch Schafe, Ziegen und Schweine betrifft. Obwohl sie für den Menschen ungefährlich ist, hat sie gravierende wirtschaftliche Folgen für die Landwirtschaft und erfordert umfassende Maßnahmen zur Bekämpfung. In Deutschland erhielt der überwiegende Teil des Landes am 12. März 2025 den Status „MKS-frei ohne Impfung“ zurück, jedoch gilt dieser nicht für die sogenannte „Containment Zone“, wo weiterhin strikte Bekämpfungsmaßnahmen notwendig sind.[BMEL]
Angesichts der aktuellen Entwicklungen ist die Zusammenarbeit zwischen den Ländern und mit der EU entscheidend. Beratungen der Bund-Länder Task Force zur Tierseuchenbekämpfung sind bereits im Gange, um ein koordiniertes Vorgehen zu gewährleisten. Es bleibt zu hoffen, dass durch gezielte Maßnahmen und internationale Kooperation die Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche eingedämmt werden kann und die betroffenen Landwirte Unterstützung erhalten, um die ökonomischen Schäden zu minimieren.[Unser Mitteleuropa]