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Wahnsinn in München: Mietpreise steigen über Nacht um 355 Euro!

Verena K., eine 30-jährige Münchnerin, sucht gemeinsam mit ihrem Freund seit Monaten verzweifelt nach einer neuen Wohnung. Ihre Hoffnungen wurden neu entfacht, als sie sich an einem Dienstag im März auf eine 3,5-Zimmer-Altbauwohnung in Schwabing bewarb. Die Wohnung bot charmante Details wie Fischgrätparkett, Stuckdecken und einen Balkon. Zudem erschien der Preis als angemessen, was in der derzeitigen Marktlage in München keineswegs selbstverständlich ist.

Am darauffolgenden Tag stellte Verena jedoch mit Entsetzen fest, dass der Mietpreis um 355 Euro gestiegen war. Diese plötzliche Preiserhöhung scheint ein direktes Resultat der hohen Nachfrage zu sein, vermutet sie. Immerhin hatten sich mehrere Hundert Interessenten auf die Wohnung beworben, und weder sie noch ihr Freund wurden zur Besichtigung eingeladen. Solche Erfahrungen sind für Verena keine Seltenheit; sie berichtet, bereits „mindestens drei bis viermal“ ähnliche Preisanstiege erlebt zu haben, was den Druck auf Wohnungssuchende in München verstärkt.

Marktentwicklung und rechtliche Rahmenbedingungen

Laut Angaben der Immobilienfirma handelte es sich bei der Preiserhöhung um einen Fehler, was von einem Sprecher der Gesellschaft kommuniziert wurde. Dieser distanzierte sich zudem entschieden von der Annahme, dass die Miete aufgrund der Nachfrage erhöht wurde. Der jetzige Status der Wohnung bleibt ungewiss – das Inserat ist nicht mehr online, und es bleibt unklar, ob die Wohnung mittlerweile bereits vermietet wurde.

Rechtlich betrachtet sind die vorgegangenen Maßnahmen der Immobilienfirma zulässig, solange kein Vertrag unterzeichnet wurde, erläutert ein Immobilienrechtsexperte. Diese rechtlichen Grauzonen im Mietrecht sind umso gravierender, da in München seit dem 07. August 2019 die Mietpreisbremse gilt, die einen gewissen Schutz für Mieter gewährleisten soll. Allerdings können Betroffene erst nach der Vertragsunterzeichnung gegen überhöhte Mieten vorgehen.

Die Situation in München spiegelt ein breiteres Problem wider: Die Mietpreise in den 14 größten deutschen Städten sind seit 2014 dramatisch angestiegen. Während die Mieten in Berlin sich nahezu verdoppelt haben, bleibt München an der Spitze der Preisspirale, mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 20,59 Euro im Jahr 2022. Dies entspricht einem Anstieg von fast 50 Prozent seit 2014. In 8 der 14 betrachteten Großstädte lagen die Quadratmeterpreise 2023 über 10 Euro, was 2014 nur in München, Stuttgart und Frankfurt der Fall war, wie abendzeitung-muenchen.de berichtet.

Die Mietpreisbremse und ihre Kritik

Die Mietpreisbremse wird von vielen Experten als unzureichend erachtet. Caren Lay, die Bundestagsabgeordnete der Linken, kritisiert sie als wirkungslos und fordert eine Verschärfung sowie weitreichende Maßnahmen gegen Mietwucher. Der Druck auf die Mietpreise bleibt trotz gesetzlicher Vorgaben hoch. In diesem Kontext ist zu beachten, dass der Mietspiegel für München für 2025 neu erstellt wird, da die bislang gültigen Daten seit Februar 2018 gesammelt wurden, um eine realistische Einschätzung des Marktes zu gewährleisten, wie stadt.muenchen.de anmerkt.

Zusammenfassend zeigt der Fall von Verena und die allgemeine Preissituation in München, dass die Wohnungssuche zunehmend von Herausforderungen geprägt ist. Nicht nur der Markt, sondern auch die rechtlichen Rahmenbedingungen bieten Raum für Unsicherheiten und Missverständnisse, während die Suche nach bezahlbarem Wohnraum in der bayerischen Landeshauptstadt nach wie vor ein drängendes Thema bleibt.

Statistische Auswertung

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München, Deutschland
Beste Referenz
tz.de
Weitere Infos
abendzeitung-muenchen.de

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