
Am Donnerstag, dem 13. Februar, sind die Beschäftigten im öffentlichen Dienst in München zum Warnstreik aufgerufen. Die Gewerkschaft ver.di hat diesen Schritt im Rahmen des noch andauernden Tarifkonflikts initiiert, der in der ersten Verhandlungsrunde im Januar ohne Ergebnis blieb. Die zweite Runde findet am 17. und 18. Februar statt.
Im Stadtgebiet sind insbesondere städtische Kitas, die Stadtwerke München (SWM) und das Landratsamt betroffen. Bei den SWM legen Mitarbeitende in den Bereichen Versorgung, Bäder und Zentralbereich von Mitternacht bis Mitternacht die Arbeit nieder. Eltern sollten sich darauf einstellen, dass die städtischen Kitas ganz oder teilweise geschlossen sein könnten; detaillierte Informationen können direkt von den Kitas eingeholt werden. Zudem entfallen am Streiktag unter anderem die Vorkurse Deutsch 240.
Details zum Warnstreik
Die zentrale Kundgebung findet um 10:30 Uhr am Königsplatz statt. Zu diesem Anlass gehen zwei Demonstrationszüge von Adolf-Kolping-Platz und Augustiner Bräu aus. Laut ver.di werden Einschränkungen im Badbetrieb erwartet, jedoch bleibt die Energie- und Trinkwasserversorgung aufgrund von Notdienstvereinbarungen unberührt. Erfreulicherweise sind die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) und deren Angebote wie U-Bahn, Bus und Tram nicht vom Warnstreik betroffen und verkehren regulär.
Im Rahmen der bundesweiten Tarifverhandlungen fordert die Gewerkschaft eine Lohnerhöhung von 8 Prozent, mindestens jedoch 350 Euro mehr pro Monat. Zusätzlich sollen Auszubildende 200 Euro mehr monatlich erhalten und alle Beschäftigten drei zusätzliche freie Tage bekommen. Christine Behle, stellvertretende ver.di-Vorsitzende, hat die Arbeitgeber aufgefordert, ein neues Angebot vorzulegen und warnt vor der Ausweitung der Streiks. Der Tarifkonflikt betrifft insgesamt etwa 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst, darunter Mitarbeiter aus Kitas, Müllabfuhr und kommunalen Verkehrsbetrieben, was die Bedeutung der bevorstehenden Verhandlungen unterstreicht.
Kontext und Reaktionen
Die Situation im öffentlichen Dienst verschärft sich, da zuvor bereits in mehreren Bundesländern Warnstreiks stattfanden, die den Nahverkehr erheblich einschränkten. In Städten wie Berlin war der Bus- und Tramverkehr weitgehend eingestellt, und es gab Streiks in anderen Regionen, darunter Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern. Diese Maßnahmen sind Ausdruck des Unmuts über die teils unzureichenden Angebote der Arbeitgeber in den laufenden Verhandlungen.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser bezeichnete die Tarifrunde als schwierig, äußerte aber dennoch Hoffnung auf einen Kompromiss. Ihre Vigilen Erinnerung an die Verkehrsbehinderungen im vergangenen Jahr, zu denen umfangreiche Streikaktionen im öffentlichen Dienst führten, ist ein klarer Hinweis auf die Dringlichkeit, die Anliegen der Beschäftigten ernst zu nehmen. Die weiteren Verhandlungen, die am 17. und 18. Februar in Potsdam stattfinden, könnten entscheidend für die zukünftige Lohn- und Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst sein.
Für die Bürgerinnen und Bürger Münchens wird es daher wichtig sein, die Entwicklungen im Hinblick auf den Warnstreik und die bevorstehenden Verhandlungen genau zu verfolgen.
Weitere Informationen finden Sie unter tz.de und tagesschau.de.