
Am Montag, den 6. Februar 2025, ruft die Gewerkschaft Verdi zu einem Warnstreik im Berliner Nahverkehr auf, der um 3.00 Uhr beginnen und 24 Stunden dauern soll. Dies wird als zweiter Arbeitskampf in der laufenden Tarifrunde betrachtet, nachdem die Verhandlungen am vergangenen Freitag ohne Ergebnis endeten. Laut Merkur hat Verdi das Angebot der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) vom 31. Januar, welches Lohnerhöhungen und Zulagensteigerungen vorsah, zurückgewiesen.
Die BVG bot eine Lohnerhöhung von durchschnittlich 15,3 Prozent über vier Jahre bis Ende 2028 an, rückwirkend gültig ab dem 1. Januar 2025. Diese Erhöhung umfasst auch Zulagensteigerungen von bis zu 84 Prozent für Schichtarbeit und Fahrpersonal. Verdi verlangt hingegen für rund 16.000 Beschäftigte monatlich 750 Euro mehr, ein 13. Monatsgehalt sowie spezifische Zulagen.
Hintergrund der Auseinandersetzungen
Bereits Ende Januar hatte Verdi zu einem Warnstreik aufgerufen, der den öffentlichen Nahverkehr in Berlin stark beeinträchtigte. Die BVG stuft das von ihr angebotene Lohnerhöhungspaket als wichtig für die Planungssicherheit des Unternehmens ein. Verdi hingegen hat in Gesprächen mit den Mitarbeitern klargemacht, dass die gegenwärtigen Angebote nicht ausreichen. Demnach wird entschieden, ob und welche weiteren Schritte im Tarifstreit unternommen werden.
Am kommenden Dienstag ist die nächste Verhandlungsrunde zwischen Verdi und der BVG angesetzt, doch die Gewerkschaft wird bereits am Donnerstag, dem 8. Februar, über ihr weiteres Vorgehen beraten. Weitere Streiks sind dabei nicht ausgeschlossen, wie die Gewerkschaft betont. Die Angestellten wurden bereits nach ihrer Meinung zu den Verhandlungsrunden befragt, was darauf hindeutet, dass die Gewerkschaft die Stimmung unter den Mitarbeitern ernst nimmt.
Vergangene Verhandlungen und Perspektive
Im gesamten Tarifkonflikt ist zu beachten, dass die BVG in den vorhergehenden Gesprächen ein Lohnerhöhungspaket mit einer Laufzeit von fast vier Jahren angeboten hat. In der ersten Verhandlungsrunde erwies sich das Angebot als für viele Beschäftigte unzureichend, was mit einer durchschnittlichen Lohnerhöhung von 6,9 Prozent für das aktuelle Jahr und steigenden Beträgen in den kommenden Jahren nicht überzeugen konnte. Zu den spezifischen Zahlen gehören zum Beispiel Löhne in den Entgeltgruppen 1 bis 7, die von rund 2.100 bis fast 3.500 Euro (brutto) reichen.
Darüber hinaus hat die Gewerkschaft Verdi erneut unterstrichen, dass kein Angebot für das von ihnen geforderte Weihnachtsgeld vorgelegt wurde. Der Druck auf die BVG wächst, da der wirtschaftliche Druck auf alle Akteure des öffentlichen Personennahverkehrs in Deutschland spürbar ist, wie auch Tagesschau berichtet.
Die Verhandlungsparteien, einschließlich Verdi, stehen unter dem Druck, schnell zu einer Einigung zu kommen, da bereits im Februar weitere Gespräche geplant sind. Angesichts der aktuellen Situation im Nahverkehr könnte die Einigung in der anstehenden Runde entscheidend für die künftige Lohnentwicklung der BVG-Beschäftigten sein und möglicherweise einen Einfluss auf andere Tarifverhandlungen im gesamten öffentlichen Personennahverkehr haben, wie Tagesschau festhält.