
Die Region Neubrandenburg steht vor einem entscheidenden Wendepunkt im öffentlichen Nahverkehr. Laut den aktuellen Informationen von Nordkurier haben Bauarbeiten auf den Zugstrecken rund um Neubrandenburg seit Ende März 2024 zu monatelangen Zugausfällen auf den Linien RE4 und RE5 geführt. Die ursprünglich für Mai 2024 geplanten Arbeiten wurden mehrmals verlängert und enden nun, sofern alles nach Plan verläuft, am 28. Februar 2025.
In diesem Zeitraum wird es einen Ersatzverkehr mit Bussen geben. Die Busse auf der RE4-Strecke sind zwischen Stavenhagen und Oertzenhof im Einsatz, während die RE5-Strecke zwischen Burg Stargard und Demmin durch Busse ersetzt wird. Diese Maßnahmen sollen die Auswirkungen der Bauarbeiten auf die Reisezeiten der Fahrgäste minimieren.
Technische Modernisierung
Der Hauptgrund für die Baumaßnahmen ist die Erneuerung der Leit- und Sicherungstechnik. Die alten Stellwerke werden durch moderne Elektronische Stellwerke (ESTW) ersetzt, was eine zentrale Steuerung von Weichen und Signalen in Burg Stargard ermöglicht. Dies soll die Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit des Zugverkehrs verbessern, was von DB Regio Mecklenburg-Vorpommern als zentrales Ziel hervorgehoben wird.
Allerdings haben sich die Arbeiten aufgrund unerwarteter Komplexität und Ressourcenmangel verzögert. Zunächst sollten die Bauarbeiten 2024 abgeschlossen sein, doch nun müssen Reisende bis Ende Februar 2025 auf die Inbetriebnahme hoffen. Es wird allerdings darauf hingewiesen, dass eine Verschiebung auf Ende März 2025 möglich ist, falls unvorhergesehene Schwierigkeiten auftreten.
Kritik und politische Forderungen
Die Monatelangen Ausfälle des Zugverkehrs rufen Kritik hervor. Vertreter der Bahn standen in einem Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Ordnung und Sicherheit in Neubrandenburg unter Beschuss, da die Situation für viele Pendler als „unbefriedigend“ bezeichnet wird. Marcel Drewes vom Fahrgastverband „Pro Bahn“ und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) äußerten sich besorgt über die Abkopplung der Mecklenburgischen Seenplatte vom Bahnverkehr.
Zudem forderte der SPD-Politiker Erik von Malottki eine vorgezogene Inbetriebnahme am 15. Februar 2025. Diese Forderung wird unterstrichen durch die Frustration der Fahrgäste, die sich an die Zeiten erinnern, als der Zugverkehr zwischen Neubrandenburg und Burg Stargard noch rege genutzt wurde.
Die laufenden Bauarbeiten sind jedoch nicht die einzigen Herausforderungen für den Bahnverkehr in der Region. Zusätzlich wird die Strecke Rostock – Berlin aufgrund von Bauarbeiten an der Bundesstraße 192 bis 7. März 2025 teilweise gesperrt, was ebenfalls Auswirkungen auf die Reisezeiten hat. Ersatzbusse werden eingesetzt, um die Lücken im Schienenverkehr zu schließen und den Fahrgästen Anschlussmöglichkeiten zu bieten.
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die Zukunft des Zugverkehrs in Neubrandenburg eng mit dem Abschluss der Bauarbeiten verknüpft ist. Die Verbindlichkeit von Inbetriebnahmeterminen wird in den nächsten Tagen weiter beobachtet, da bis Mitte Januar 2025 klare Aussagen zur Durchführung der Tests und der geplanten Inbetriebnahme erwartet werden.
Für weitere Informationen zu Verkehrsthemen steht auch die Seite von destatis.de zur Verfügung.