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Kult-Gurken aus Golßen: Schock über geplante Produktionsschließung!

Die Nachricht über die Schließung des Produktionsstandorts der Spreewaldhof GmbH in Golßen hat in der Region für große Aufregung gesorgt. Eingelegte Gurken aus dem Spreewald haben in Deutschland Kultstatus, und der Verlust der Produktion in Golßen, wo der Standort seit fast 80 Jahren ansässig ist, berührt viele Bürger. Uwe Hannig, ein Lkw-Fahrer, der seit 31 Jahren bei Spreewaldhof beschäftigt ist, bezeichnete die Mitteilung als Schock. Die Entscheidung bedeutet nicht nur den Verlust von Arbeitsplätzen, sondern auch das Ende einer Tradition, die tief mit der Identität des Ortes verwoben ist.

In einer Gemeinde, in der 10% der Einwohner in der Gurkenproduktion arbeiten, ist die Schließung ein zentrales Gesprächsthema. Die Kantine des Unternehmens spielt eine wichtige Rolle, indem sie auch lokale Senioren-Tagespflegeeinrichtungen mit warmen Mittagessen versorgt. Dies verdeutlicht, wie stark die Verbindungen zwischen der Spreewaldhof GmbH und der örtlichen Bevölkerung sind. Bürgermeisterin Andrea Schulz äußerte sich besorgt über die Auswirkungen der Schließung und forderte eine Überprüfung der Entscheidung, da die Identität und Zukunft von Golßen eng mit der Gurkenproduktion verbunden sind.

Gründe für die Schließung

Der Mutterkonzern Andros führt gesunkene Nachfrage und gestiegene Kosten als Gründe für die Schließung an. Umsatzrückgänge von über 8 Prozent in den letzten Jahren sind dokumentiert. Auch negative Rahmenbedingungen wie die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg haben die Situation verschärft. Die wirtschaftlichen Herausforderungen führen dazu, dass die Gurkenproduktion in Golßen ab 2026 nach Schöneiche verlagert werden soll. Der Standort soll in der Zukunft lediglich für logistische Zwecke genutzt werden.

Am 5. Februar fand ein Gespräch zwischen Geschäftsführer Till Alvermann, Bürgermeisterin Andrea Schulz und Landrat Sven Herzberger statt. Dabei wurde die Gesprächsatmosphäre als positiv beschrieben und es wurden erste Gespräche über die Vor- und Nachteile der Standortverlagerung geführt. Ein Sozialplan für die betroffenen 220 Beschäftigten war jedoch nicht Thema dieses Austauschs.

Tradition mit Zukunft

Die Spreewaldhof GmbH blickt auf eine 80-jährige Tradition in der Gurkenproduktion zurück. Als einer der größten Hersteller von Spreewaldgurken hat das Unternehmen eine zentrale Rolle in der Region gespielt. Nishat, eine Mitarbeiterin, betont die familiäre Atmosphäre im Unternehmen, die die Mitarbeiter in schwierigen Zeiten zusammenhält. Trotz der Unsicherheiten, die durch die Schließung entstehen, soll das Markensortiment unverändert bleiben, wodurch zumindest ein Teil der Identität der Marke gewahrt werden soll.

In einem breiteren Kontext steht die Schließung im Einklang mit der aktuellen Marktentwicklung für Konserven. Der Markt ist durch niedrige Preise und Gewinnmargen belastet, was auch andere Produzenten betrifft. Die deutschen Gurkenproduzenten sehen sich zunehmend mit internationalem Wettbewerb konfrontiert, insbesondere aus Ländern wie China, das allein etwa drei Viertel der globalen Gurkenproduktion ausmacht.

Die Diskussion um die Zukunft von Golßen als „Gurkenstadt“ bleibt wichtig. Lokale Vertreter haben bereits Gespräche angestoßen, um die Gurkenproduktion in der Region zu erhalten. Die Schließung von Spreewaldhof in Golßen könnte nicht nur Auswirkungen auf die Wirtschaft haben, sondern auch das kulturelle Erbe dieser Gemeinde gefährden.

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