BrandenburgSachsen-Anhalt

Die vergessenen Schlösser Europas: Ruinen voller Geschichte!

In Europa gibt es zahlreiche prächtige Schlösser und Burgen, die im Laufe der Zeit ihren Glanz verloren haben und heute nur noch als Ruinen existieren. Gründe für diesen Verfall sind vielfältig; oft übernimmt die Natur die Kontrolle über einst prachtvolle Gebäude und macht sie zu „Lost Places“. Diese verlassenen Orte bergen nicht nur Risiken durch Baufälligkeit, sondern sind häufig auch im Privatbesitz, was rechtliche Konsequenzen beim Betreten nach sich ziehen kann, wie Ostsee-Zeitung berichtet.

Unter den vielen verlorenen Orten sind einige besonders bemerkenswert. Das Schloss Dwasieden auf Rügen war bis zum Einmarsch der Roten Armee eine Schiffsartillerie-Schule und wurde 1948 von sowjetischen Truppen gesprengt. Heute sind nur noch Reste der Pavillons und die Ruine des Pferdestalls zu besichtigen, der 1997 in Flammen aufging. Aktuell befindet sich das Schloss im Besitz eines Immobilien-Investors, der historische Führungen anbietet.

Ein Blick auf verschiedene Lost Places

Das Schloss Vitzenburg in Sachsen-Anhalt hat seine Wurzeln im 8. Jahrhundert und diente zunächst als Nonnen- und später als Benediktinerkloster. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es von sowjetischen Besatzern beschlagnahmt und als Kinderheim genutzt. Seit 1996 steht das Hauptgebäude leer und war zuletzt als Kulisse für die Kinderserie „Bibi und Tina“ im Einsatz.

Das Schloss von Vlajkovac in Serbien, erbaut 1859 von Graf Djerdj Močonji, blieb bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs in Familienbesitz. Danach wurde es verstaatlicht und diente als Kinderheim sowie landwirtschaftliches Gut. Heute ist der Bau nur noch eine Ruine, in der manchmal Obdachlose übernachten.

In Italien stößt man auf die Villa Sbertoli in der Toskana, die im 19. Jahrhundert in eine psychiatrische Klinik umgewandelt wurde. Seit 1941 ist die Innenausstattung verschwunden, und die Fenster sowie Türen wurden zugemauert. Der umliegende Park ist seit 2015 für die Öffentlichkeit zugänglich.

Die Geschichten der Lost Places sind oft von Kriegen, wirtschaftlichem Niedergang oder Naturkatastrophen geprägt. Die Berichterstattung des AD Magazins hebt hervor, dass Historiker Michael Kerrigan in seinem Buch „Zauber der Vergänglichkeit“ rund 100 verfallene Gebäude behandelt und deren Bedeutung im historischen Kontext analysiert. Er betont, dass solche Orte die Vergänglichkeit und den Verlauf der Geschichte verdeutlichen.

Die Faszination des Verfalls

Die Beelitz-Heilstätten in Brandenburg sind ein weiteres eindrucksvolles Beispiel. Ursprünglich eine Lungenheilstätte für Tuberkulosepatienten, wurden sie später als Militärkrankenhaus für die Rote Armee bis 1994 genutzt. Nach dem Abzug der Truppen begannen die Gebäude zu verfallen und wurden zur Filmkulisse. Die Ruinen ziehen nicht nur Filmemacher, sondern auch Interessierte an, die die Spuren vergangener Leben erkunden möchten, wie AD Magazin berichtet.

Insgesamt bieten die „Lost Places“ eine melancholische, aber auch faszinierende Perspektive auf die Geschichte. Egal, ob es sich um stillgelegte Fabriken oder verlassene Schlösser handelt, diese Orte erzählen Geschichten von Menschen, Kriegen und die Spuren, die die Zeit hinterlässt.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Rügen, Deutschland
Beste Referenz
ostsee-zeitung.de
Weitere Infos
ad-magazin.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert