
Im Spree-Neiße-Kreis wurde das letzte der elf ursprünglichen Kerngebiete, die wegen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) eingerichtet wurden, aufgehoben. Dies gab das brandenburgische Landwirtschaftsministerium am 31. März 2025 bekannt. Der letzte Fall der hoch ansteckenden Viruserkrankung wurde dort am 29. März 2024 registriert, sodass seit einem Jahr kein neuer Fall aufgetreten ist. Die Schutzmaßnahmen haben in dieser Zeit offenbar gewirkt, was zur Aufhebung des Kerngebiets und der umliegenden Weißen Zone führte, so rbb24.
Mit dieser Entscheidung enden auch die strengen Einschränkungen für die Land- und Forstwirtschaft in der Region. Dennoch bestehen weiterhin durch die EU vorgegebene Sperrzonen, vor allem in den Landkreisen an der Grenze zu Polen. Diese Zonen sind notwendig, da das ASP-Aufkommen im Nachbarland nach wie vor hoch ist. Gerade kürzlich wurde bei einem Wildschwein im Landkreis Märkisch-Oderland erneut ASP nachgewiesen, was die Notwendigkeit dieser Schutzmaßnahmen unterstreicht, berichtet Welt.
Änderungen für die Landwirtschaft
Mit der Aufhebung des Kerngebiets entfallen auch die bisherigen Nutzungsbeschränkungen für Landwirte und Förster in der Region. Dies ist ein Schritt in Richtung einer Normalisierung der Lage, jedoch bleibt die Warnung vor der ASP bestehen. In Brandenburg wird es weiterhin eine gezielte Jagd auf Wildschweine geben, um die Verbreitung des Virus einzudämmen. Schutzzäune bleiben in den Landkreisen Spree-Neiße, Oberspreewald-Lausitz und Uckermark sowie entlang der deutsch-polnischen Grenze bestehen.
Die Afrikanische Schweinepest stellt zwar keine Gefahr für den Menschen dar, hat jedoch erhebliche Auswirkungen auf die Tierhaltung und die damit verbundenen wirtschaftlichen Interessen. Die Krankheit breitet sich vor allem durch direkten Kontakt zwischen Tieren sowie durch kontaminierte Futter- und Transportmittel aus. In vielen betroffenen Gebieten sind Landwirte mit finanziellen Einbußen wegen Tierverlusten und den Kosten für Kontrollmaßnahmen konfrontiert. Es gibt bisher weder Impfstoffe noch Heilmittel gegen die ASP. Die Sterblichkeit unter den betroffenen Tieren liegt hoch, und Maßnahmen zu ihrer Ausrottung können Jahre in Anspruch nehmen, erklärt die EFSA.
Langfristige Perspektiven
Seit den ersten ASP-Fällen in Brandenburg im September 2020 hat die Seuche die Region stark betroffen. Schutzzäune wurden im Dezember 2019 errichtet, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Die ASP ist ein ernstes Problem in vielen Ländern, das nicht nur die Tierbestände, sondern auch die gesamte Branche in Mitleidenschaft zieht. Trotz der Aufhebung der Kerngebietsregelungen bleibt die Situation angespannt.
Wie die Entwicklungen in der Region weiter verlaufen werden, hängt maßgeblich von der Wirksamkeit der weiterhin bestehenden Maßnahmen ab. Landwirte und Behörden müssen auch in Zukunft wachsam bleiben, um die verheerenden Folgen der Afrikanischen Schweinepest bestmöglich zu verhindern.