
Die Kliniken in Angermünde und Prenzlau in der Uckermark standen kurz vor der Insolvenz. Ein aktuelles Prüf-Gutachten einer Berliner Rechtsanwaltskanzlei hatte {festgestellt}, dass das Medizinisch-Soziale Zentrum Uckermark (MSZ) mit 2,8 Millionen Euro überschuldet ist. Diese alarmierenden Erkenntnisse führten zur Sorge um die Schließung der Einrichtungen. Doch nun konnte die drohende Insolvenz durch eine entscheidende Intervention abgewendet werden. Die Gesellschaft für Leben und Gesundheit (GLG) gab bekannt, dass die finanzielle Unterstützung seitens der Landkreise Barnim und Uckermark, sowie der Stadt Eberswalde, den Fortbestand des MSZ sichern wird.
Zum ersten Schritt wurden vom Landkreis Uckermark für die Jahre 2025 und 2026 zunächst zwei Millionen Euro bereitgestellt. Eine verbindliche Zusage für weitere zwei Millionen Euro folgte umgehend. Die Entscheidung darüber wurde in einer gemeinsamen Presseinformation von GLG und dem Landkreis Uckermark bekannt gegeben, in der GLG-Geschäftsführer Dr. Steffi Miroslau und Dr. Jörg Mocek die Situation erläuterten. Diese Maßnahmen sichern die medizinische Versorgung in den Kliniken und helfen, die Schließung zu verhindern.
Wichtige Entscheidungen für die Zukunft der Kliniken
Die Landkreisverwaltung, unter der Leitung von Landrätin Karina Dörk (CDU), prüft zudem ein Ausscheiden aus dem GLG-Verbund, um das MSZ in eigene Verantwortung zu übernehmen. Ein Abstimmungstermin der Gesellschafter in dieser Woche habe schließlich einen Durchbruch in den Verhandlungen erreicht. Landrat Daniel Kurth dankte den Beteiligten für das gemeinsame Vorgehen zur Sicherung der Verbundstärke der GLG in der Region Uckermark/Barnim und betonte die Notwendigkeit einer erneuten externen Prüfung.
Diese Prüfung wird nicht nur eine medizinische Bedarfsanalyse, sondern auch eine medizinrechtliche und wirtschaftliche Bewertung umfassen. In Anbetracht der Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung insbesondere in ländlichen Regionen, ist es entscheidend, die Effizienz und Zugänglichkeit zu verbessern. Die gegenwärtige Situation verdeutlicht, wie wichtig qualitativ hochwertige Gesundheitsdienstleistungen für die Bevölkerung sind, egal wo sie leben.
Folgen der Krankenhausreform
Parallel zur Rettung der Kliniken in Angermünde und Prenzlau gibt es weitreichende strukturelle Veränderungen in der Gesundheitsversorgung. So wird das Krankenhaus in Hennigsdorf teilweise geschlossen, während der Standort in Oranienburg erweitert wird. Diese Entscheidung ist Teil der bundesweiten Krankenhausreform, die eine Konzentration der medizinischen Versorgung auf größere Standorte fordert. Das künftige 500-Betten-Haus in Oranienburg, dessen Baukosten sich auf mehr als 350 Millionen Euro belaufen, verspricht eine verbesserte Infrastruktur und Kapazität.
Trotz der Schließung des Hennigsdorfer Krankenhauses bleibt eine medizinische Grundversorgung bestehen. Ein medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) wird eingerichtet, um die grundlegenden Bedürfnisse der Bevölkerung weiterhin abzudecken. Die Herausforderungen der stationären und ambulanten Versorgung sind in ländlichen Regionen besonders spürbar, wo oft längere Anfahrtswege für Patienten und weniger vorhandene Fachärzte bestehen.
Innovative Konzepte, wie Kooperationen zwischen Haus- und Fachärzten sowie telemedizinische Vernetzungen, sind entscheidend, um die Zugänglichkeit zur medizinischen Versorgung in diesen Gebieten zu verbessern. Die Sorgen über die medizinische Versorgungsqualität und die Erreichbarkeit für die Bevölkerung in der Uckermark machen deutlich, wie dringend neue Ansätze nötig sind.