
Verena Maar hat ein faszinierendes Buch über die sprachliche Vielfalt in Brandenburg veröffentlicht. titled „Der Einfluss der Grenze und die Grenze des Einflusses: Familiensprachenpolitik in Brandenburg bei deutsch-polnisch mehrsprachigen Familien“, beschreibt sie die einzigartige Situation von zehn Familien, die Deutsch und Polnisch sprechen. Diese wissenschaftliche Arbeit verbindet persönliche Erlebnisse und akademische Erkenntnisse und wird 2025 im Universitätsverlag Potsdam erscheinen.
Das Buch ist nicht nur ein akademisches Werk, sondern auch eine tiefgründige Studie über die Beziehungen zwischen Sprache und Identität in einer Grenzregion. Maar führte Interviews mit den beteiligten Familien, um deren Sprachentscheidungen und deren Wechselwirkungen mit der deutsch-polnischen Grenze zu untersuchen. Sie zeigt auf, wie sich das individuelle und kollektive Sprachenverhalten durch geopolitische und kulturelle Gegebenheiten beeinflussen lässt, was einen zentralen Aspekt ihrer Dissertation darstellt, die bereits 2024 abgeschlossen wurde.
Akademischer Kontext und Methoden
Maar hat Germanistische Linguistik mit dem Schwerpunkt Deutsch als Fremd- und Zweitsprache studiert und promoviert. Bei der Erstellung des Buches war es ihr wichtig, die Erlebnisse der Familien detailliert zu erfassen. Sie verwendet zahlreiche Originalzitate aus ihren Interviews, um das Buch lebendig und nachvollziehbar zu gestalten.
Dieses Werk erhebt den Anspruch, eine Lücke in der bisherigen Forschung zur Mehrsprachigkeit in Grenzregionen zu schließen. Forschungsansätze wie die Nexus-Analyse, die die vielfältigen Verbindungen zwischen sozialen Praktiken und sprachlichen Entscheidungen beleuchtet, prägen Maar’s Arbeit. Laut Informationen von publishup.uni-potsdam.de umreißt die Dissertation auch Themen wie Familiensprachenpolitik und die spezifischen Bedingungen in der Grenzregion Brandenburg-Polen.
Ein Buch für die Praxis
Empfohlen wird das Buch vor allem für Pädagogen und andere Fachleute, die mit mehrsprachigen Kindern arbeiten. Es bietet wertvolle Einblicke und Ansätze zur Förderung von Mehrsprachigkeit im Bildungssystem Brandenburgs. In einer Zeit, in der Migration und sprachliche Vielfalt zunehmend wichtiger werden, ist Maar’s Buch ein bedeutender Beitrag zur Diskussion um Bildungsgerechtigkeit und Inklusion.
Die Freude an der Erstellung des Buches war für Maar spürbar, auch wenn die Überarbeitungsphasen herausfordernd waren. Sie betont, wie sehr sie es genossen hat, aus Ideen ein greifbares Produkt zu schaffen und ihre Perspektive auf Mehrsprachigkeit als Ressource weiterzugeben. Zudem widmet sie sich in ihrer Freizeit der Literatur und liest sowohl für sich als auch für ihre Kinder.
In Anbetracht der Veränderungen in der Gesellschaft und den Herausforderungen im Bildungsbereich ist Maar’s Buch nicht nur sachlich, sondern auch emotional ansprechend. Es stellt einen wichtigen Schritt in der Anerkennung der Mehrsprachigkeit als wertvolle Ressource dar.