
Bremen hat eine facettenreiche Geschichte, die durch verschiedene geographische und meteorologische Herausforderungen geprägt wurde. Besonders im 19. Jahrhundert war die Stadt von beeindruckenden Entwicklungen und verheerenden Hochwasserereignissen betroffen. Historische Aufnahmen bieten einen Einblick in diese bewegte Zeit. Laut dem Weser-Kurier zeugen Gemälde und Fotografien von bedeutenden Orten und Ereignissen, die das Stadtbild und das Leben der Bremer prägten.
Ein bemerkenswertes Beispiel ist das Gemälde von Friedrich Loos aus dem Jahr 1853, das den Bremer Marktplatz darstellt. Die älteste erhaltene Fotografie von 1843 zeigt die Obernstraße mit Blick auf den Marktplatz, die alte Bremer Börse und den Bremer Dom. Diese Aufnahmen vermitteln den pulsierenden Alltag der Stadt, von Marktfrauen, die ihre Waren anbieten, bis zu idyllischen Szenen, wie dem Eisvergnügen auf dem Hollersee im Winter 1896.
Hochwasser: Eine ständige Bedrohung
Die geographische Lage Bremens an der Weser macht die Stadt besonders anfällig für Hochwasser, das vor allem durch Sturmfluten in der Nordsee verursacht wird. Bereits im 13. Jahrhundert begann die Stadt mit Hochwasserschutzmaßnahmen, um sich vor Überflutungen zu schützen. Wie der Wikipedia-Artikel erläutert, liegen 85% des Stadtgebiets unter dem mittleren Hochwasserstand und sind damit theoretisch gefährdet.
Mehrere schwerwiegende Hochwasserereignisse haben die Stadt über die Jahre hinweg heimgesucht. Insbesondere die Sturmflut im Februar 1962 führte zu verheerenden Schäden; in Bremen waren viele Deiche zu niedrig, weshalb etwa 50 Quadratkilometer überflutet wurden, was tragischerweise das Leben von sieben Menschen in Huchting forderte. Zudem berichtete buten un binnen, dass der höchste Pegelstand in Bremen im Januar 1976 bei 533 cm über Normalhöhennull gemessen wurde.
Historische Hochwasserereignisse und ihre Konsequenzen
Unter den dokumentierten Hochwasserereignissen finden sich zahlreiche dramatische Daten: die Weihnachtsflut von 1717, die Hochwasserstände von 1827, 1880, die Fluten von 1946 bis 2017. Jedes dieser Ereignisse brachte neue Herausforderungen für den Hochwasserschutz mit sich. Die Flut von 1981, ausgelöst durch starke Regenfälle, führte zum Überlaufen der Weser in Habenhausen und zu erheblichen Schäden in Kleingartengebieten.
Dank umfassender Hochwasserschutzmaßnahmen, die nach den Katastrophen verstärkt wurden, hat Bremen seine Infrastruktur verbessert. So wurde zwischen 1988 und 1993 der Hochwasserschutz erheblich erweitert und seit 1979 bestehen zwei Sperrwerke zum Schutz gegen Sturmfluten.
Das kommende Hochwasserrisikomanagement, das von 2021 bis 2027 geplant ist, wird sich den neuen Herausforderungen stellen, die durch den Klimawandel und den Anstieg des Meeresspiegels bedingt sind. Der Schutz Bremens vor Hochwasser ist also immer noch ein Thema von großer Bedeutung für die Stadt und ihre Bewohner.