Bremerhaven

Forscher aus Bremerhaven: Schneeflocken werden zu einzigartigen Kunstwerken!

Helene und Thomas Hoffmann sind nicht nur Forscher, sondern auch Künstler, die aus ihrer Leidenschaft für die Natur ein einzigartiges Projekt entwickelt haben. Die beiden Bremerhavener haben während ihres Forschungsaufenthalts in der Antarktis das Sammeln und Konservieren von Schneeflocken zu ihrem Hobby erhoben. Ihre Idee entstand aus dem Wunsch, ein Andenken aus der Antarktis mit nach Hause zu bringen. Unter extremen Bedingungen an der Forschungsstation Neumayer III des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) nutzten sie die langen Wintermonate nicht nur für wissenschaftliche Zwecke, sondern auch für kreative Experimente.

Die Schneeflocken werden durch ein spezielles Verfahren in Kunstwerke verwandelt. Dabei fangen die Hoffmanns die Flocken auf einem dunklen Karton ein und wählen die schönsten Exemplare aus. Diese werden dann auf Glasplättchen gesetzt, mit Kleber bedeckt und müssen mehrere Tage aushärten. So entsteht ein Negativabdruck, der als einzigartiges Kunstwerk gilt. Bis heute haben sie über einhundert Schneeflocken gesammelt, einige davon sind in ihrem Zuhause in Bremerhaven ausgestellt. Jedes Kunstwerk enthält einen vollständigen Datensatz zur Herkunft der Schneeflocke, sodass die Betrachter eine Verbindung zur Klimageschichte der Region herstellen können. Besonders stolz sind sie auf die Flocken von der MOSAiC-Expedition 2019, die bis September 2020 im Arktischen Ozean stattfand.

Die MOSAiC-Expedition: Ein wichtiger Forschungsbeitrag

Die MOSAiC-Expedition wird als eine der bedeutendsten Forschungen zur Untersuchung der physikalischen Eigenschaften von Schnee und Eis in der Arktis angesehen. Durchgeführt wurde sie auf dem Forschungsschiff Polarstern und umfasste fünf interdisziplinäre Teams, die verschiedene Aspekte des Klimasystems untersuchten. Ziel war es, die physikalischen Eigenschaften von Schnee und Eis sowie deren Wechselwirkungen mit der Atmosphäre und dem Ozean zu erforschen. Dabei wurden umfangreiche On-Ice-Beobachtungen und Fernerkundungsdaten gesammelt, um numerische Prozess- und Klimamodelle zu verbessern.

Der Fokus lag auf den dynamischen Prozessen von Schnee und Meereis über verschiedene räumliche Skalen. Die Wissenschaftler beobachteten, dass die körperlichen Eigenschaften von Schnee und seine Rolle im Klimasystem oft unterrepräsentiert sind. Diese Erkenntnisse sind entscheidend, da sie zukünftige Klimamodelle maßgeblich beeinflussen können. Die Forscher beobachteten auch, dass das Eis aufgrund des Klimawandels dünner und mobiler geworden ist, was neue Herausforderungen für die weitere Forschung mit sich bringt.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit und zukünftige Forschung

Ein besonders wichtiger Aspekt der MOSAiC-Expedition war die interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen. Die Experten analysierten die Wechselwirkungen zwischen Atmosphäre, Eis und Ozean mithilfe modernster Technologie, einschließlich Eisdickenmessungen, Thermistorketten zur Energiebilanz sowie Tauchrobotern zur Erforschung des Meereises von unten. Diese intensive Studie wird nicht nur das Verständnis des Klimasystems verbessern, sondern auch wertvolle Informationen für zukünftige Expeditionen liefern.

Die Hoffmanns nutzen die Faszination fürs Eis und seine Veränderung in ihren Ausstellungen, um das Bewusstsein für die Klimaproblematik zu schärfen. Mit ihren Kunstwerken möchten sie die Ästhetik der Polargebiete und deren wissenschaftliche Bedeutung vereinen. Ihre Arbeiten sind nicht nur Kunst, sondern auch ein Ausdruck der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Klimageschichte der Erde und ein wichtiges Zeichen für den Klimaschutz.

Dies zeigt einmal mehr, wie Kunst und Wissenschaft auf einzigartige Weise verbunden werden können, um auf wichtige Themen aufmerksam zu machen.

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Bremerhaven, Deutschland
Beste Referenz
t-online.de
Weitere Infos
munin.uit.no

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