
Am Freitagabend, den 24. März 2025, kam es in Bremen zu einem Überfall auf eine Tankstelle, bei dem eine Kassiererin mit einem Messer bedroht wurde. Zwei Tatverdächtige, ein 15-Jähriger und ein 20-Jähriger, konnten nach kurzer Flucht von der Polizei festgenommen werden. Laut dem Weser-Kurier erbeuteten die beiden mehrere Hundert Euro. Glücklicherweise blieben alle Beteiligten unverletzt.
Die beiden enttäuschten Täter flohen zunächst zu Fuß, doch die Polizei reagierte schnell und nahm sie kurz nach der Tat fest. Im Zuge der Ermittlungen wurden auch die mutmaßlichen Tatwaffen sowie ein Teil der Beute sichergestellt. Die Polizei prüft zudem mögliche Zusammenhänge zu anderen Überfällen in der Nähe, insbesondere im Stadtteil Bremen-Huchting, wo in den letzten Tagen ebenfalls mehrere Raubüberfälle auf Tankstellen und einen Supermarkt verzeichnet wurden.
Jugendliche auf Raubzügen
Interessanterweise fand am selben Tag auch ein Überfall durch andere Jugendliche in Bremen statt. So berichtete NDR von zwei Raubüberfällen, die bereits zuvor an einer Tankstelle und einem Kiosk begangen wurden. Ein 13-Jähriger versuchte am Samstagmorgen, eine Tankstelle an der Stapelfeldtstraße zu überfallen, indem er einen 60-jährigen Mitarbeiter mit einem Messer bedrohte. Allerdings blieb ihm der Erfolg verwehrt, da er ohne Beute fliehen musste, nachdem ein Kunde den Laden betrat.
Am Nachmittag desselben Tages war ein 17-Jähriger in einen Kiosk eingebrochen und hatte eine 20-jährige Mitarbeiterin mit einem Baseballschläger bedroht. Er konnte Geld aus der Kasse entwenden, stellte sich aber später freiwillig der Polizei. Es ist bisher unklar, ob die Überfälle miteinander in Verbindung stehen.
Der Kontext der Jugendkriminalität
Diese Vorfälle werfen ein Licht auf das Phänomen der Jugendkriminalität in Deutschland. Laut einer Analyse der Bundeszentrale für politische Bildung ist Jugendkriminalität überwiegend männlich und betrifft keineswegs nur Minderheiten. Viele Jugendliche stellen ihr kriminelles Verhalten mit dem Erwachsenwerden ein. Dennoch geben Umfragen an Schulen an, dass bis zu 70% der Schüler innerhalb von 12 Monaten straffällig werden. Die schwereren Formen der Jugendkriminalität sind zwar seltener, doch die Anzahl der Fälle hat in den letzten Jahren ein kritisches Niveau erreicht.
Die gegenwärtigen Vorfälle in Bremen sind Teil eines komplexen sozialen Problems. Mangelnde Integration, wirtschaftliche Schwierigkeiten und andere Nachteile beeinflussen das Verhalten vieler junger Menschen. Der Rückgang der Jugendkriminalität während der Covid-19-Pandemie könnte Hoffnung geben. Dennoch bleibt zu hoffen, dass durch bessere Präventionsmaßnahmen und Sozialpolitik weitere Übergriffe in der Zukunft verhindert werden können.