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Neues Buch enthüllt Geheimnisse der Bremer Freimaurer!

Die Freimaurerei hat in Bremen eine lange und wechselvolle Geschichte, die jetzt durch die Arbeit von Michael Weisser neu beleuchtet wird. Der Bremer Kunsthistoriker und Medienkünstler hat über neun Monate in Archiven geforscht, um das Verständnis über die Freimaurer und ihre Rolle in der Gesellschaft zu erweitern. Seine Ergebnisse sind in dem Buch „Die königliche Kunst und das Bremer Logenhaus“ festgehalten und bieten einen differenzierten Blick auf eine oft missverstandene Gemeinschaft. Weisser sieht die Freimaurerei als eine praktische Philosophie, die zur Selbstreflexion anregt und moralische Werte fördert.

Weisser kritisiert die Vorurteile, mit denen die Freimaurer häufig konfrontiert sind und hebt hervor, dass die ethischen Grundlagen der Freimaurerei Werte wie Vertrauen, Respekt und Toleranz propagieren. Diese Prinzipien sind nicht nur fest in der Theorie verankert, sondern finden auch in der Praxis Anwendung, finden sich beispielsweise in den Idealen, die in den Ritualen der Freimaurer vermittelt werden. Die älteste Bremer Loge, „Zu den drei Ankern“, wurde bereits 1744 gegründet, und Weisser legt einen besonderen Fokus auf die 1913 ins Leben gerufene Loge „Zum silbernen Schlüssel“.

Die Architektur und das historische Erbe

Ein zentrales Element von Weissingers Recherche ist das Logenhaus an der Kurfürstenallee 15 in Schwachhausen. Dieses wurde 1920 ohne spezifischen Auftraggeber entworfen und später 1948 geweiht. Laut Informationen von Isensee stellte Weisser kritische Fragen zu dem architektonischen Kontext des Hauses sowie zu den gewachsenen Traditionen in Bremen.

Die Villen Mundhenke und Krahn, zusätzlich als Kulturdenkmäler geschützt, sind ebenfalls mit den freimaurerischen Prinzipien verbunden. Die Vergangenheit der Freimaurer in Bremen ist stark durch die politischen Umwälzungen des 20. Jahrhunderts geprägt. Ab 1933, unter dem Druck des Naziregimes, mussten die Freimaurer ihre Aktivitäten einstellen und ihre Logenhäuser wurden zwangsversteigert. Dennoch prägten viele überlebende Freimaurer das öffentliche Leben in Bremen nach dem Weltkrieg.

Ethik und Moral in der Freimaurerei

Ein weiteres interessantes Element, das Weisser behandelt, sind die ethischen Ansätze innerhalb der Freimaurerei. Die Prinzipien der Freimaurerei fördern eine Lebensweise, die sich an einem Sittengesetz orientiert, wobei Freimaurer aufgefordert werden, „gute und redliche Männer“ mit einem „guten Ruf“ zu sein. In einem ausführlichen Traktat wird dargelegt, dass die Rituale allgemeine Anleitungen für ethisches Verhalten bieten, jedoch nicht immer explizit die Art des erwarteten Verhaltens benennen.

Freimaurer sind ermutigt, ihr Gewissen als Maßstab für ihr Handeln zu verwenden. Weisser zeigt, dass die Ethik der Freimaurerei nicht isoliert betrachtet werden darf, sondern in den größeren Kontext der menschlichen Moral integriert ist. Dies spiegelt sich auch in den Arbeiten anderer freimaurerischer Denker wider, die den kategorischen Imperativ von Immanuel Kant als Grundlage eines ethischen Handelns ansehen.

Michael Weisser führt mit seiner Forschung und dem erschaffenen Buch nicht nur eine tiefgreifende Untersuchung durch, sondern zielt auch darauf ab, die Bremer Freimaurerei als eine bedeutende und oft missverstandene Gemeinschaft im kulturellen und historischen Kontext der Stadt zu positionieren. Sein Werk ist für 36 Euro im Isensee Verlag Oldenburg erhältlich.

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Kurfürstenallee 15, 28211 Bremen, Deutschland
Beste Referenz
weser-kurier.de
Weitere Infos
isensee.de

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