
Ein extremer Vorfall im Bodenseekreis sorgt für Aufsehen: Ein Pedelec-Akku hat in Deggenhausertal einen verheerenden Brand ausgelöst. Der geschätzte Schaden beläuft sich auf rund 500.000 Euro, was die Schwere des Vorfalls unterstreicht. Am Samstagnachmittag hörte ein 70-jähriger Bewohner einen plötzlichen Knall aus der Waschküche des Einfamilienhauses. Bei der Überprüfung entdeckte er den in Flammen stehenden Akku.
Trotz des schnellen Versuchs des Mannes, das Feuer mit einem Feuerlöscher zu löschen, breitete sich der Brand schnell im Keller aus, bevor die Feuerwehr eintraf. Vorläufige Berichte deuten darauf hin, dass es keine Verletzten gibt, doch das Einfamilienhaus ist aufgrund der umfangreichen Schäden vorerst unbewohnbar. Rund 50 Einsatzkräfte waren zur Bekämpfung des Feuers mobilisiert worden, was die Dramatik der Lage verdeutlicht.
Sicherheit von Lithium-Ionen-Akkus
Lithium-Ionen-Akkus, die in vielen modernen Elektrofahrzeugen eingesetzt werden, bergen signifikantere Risiken als viele Benutzer möglicherweise annehmen. Die Gefahren eines „Thermal Runaway“, bei dem Akkus unkontrolliert Energie freisetzen, können zu gefährlichen Bränden führen. Zwar sind die Gesamtzahlen von Bränden durch E-Bike-Akkus in Deutschland gering, dennoch haben vorangegangene Vorfälle, wie der Brand eines Hauses in Bremen 2021, die Gefahren ins Bewusstsein gerückt. Auch ein Vorfall in Isernhagen im Jahr 2022, bei dem eine Villa niederbrannte, wurde durch einen defekten E-Bike-Akku verursacht, was die Aufmerksamkeit auf die Notwendigkeit von Sicherheitsvorkehrungen lenkt.
Statistiken zeigen, dass die Nutzung von Elektrofahrrädern in Deutschland in den letzten Jahren stark zugenommen hat. Im Jahr 2021 gab es rund 7,1 Millionen dieser Fahrzeuge – ein Plus von 1,2 Millionen im Vergleich zum Vorjahr. Daher ist es besonders wichtig, auf den richtigen Umgang mit den Akkus zu achten.
Präventionsmaßnahmen im Umgang mit Akkus
Um das Risiko eines Brandes zu minimieren, sollten bestimmte Maßnahmen beachtet werden. Akkus sollten niemals unbeaufsichtigt geladen werden. Idealerweise geschieht dies in der Nähe von aufmerksamen Personen. Zudem ist es ratsam, ausschließlich das Original-Ladegerät des Herstellers zu verwenden und den Akku vor dem Laden auf Raumtemperatur zu bringen.
Das Laden sollte auf einer feuerfesten Unterlage stattfinden, mit ausreichender Luftzufuhr. Experten raten dazu, die Ladekapazität zwischen 40 und 70 Prozent zu halten und ungenutzte Akkus trocken und bei Raumtemperatur lagernd, fern von brennbaren Materialien aufzubewahren. Unternehmen, die mit Lithium-Ionen-Akkus arbeiten, sollten Lagerbereiche mit Rauchmeldern ausstatten und ausreichende Sicherheitsvorkehrungen implementieren, um Brände zu verhindern.
Im Falle eines Akkubrands sollte man sofort die Luftzufuhr durch Sand oder Decken unterbinden und den Akku ins Freie bringen. Die Feuerwehr muss umgehend alarmiert werden, und es sollte von einem Löschversuch im Alleingang abgesehen werden. Die Geschehnisse in Deggenhausertal verdeutlichen, dass die richtige Handhabung und Lagerung von Akkus von entscheidender Bedeutung sind, um derartige Vorfälle zu verhindern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der tragische Vorfall nicht nur die physischen Schäden an einem Wohnhaus verdeutlicht, sondern auch die Notwendigkeit von Bewusstsein und Wachsamkeit bei der Nutzung von Lithium-Ionen-Akkus. Die Menschen müssen sich der potenziellen Gefahren bewusst sein und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen, um zukünftige Brände zu vermeiden. Weitere Informationen über den sicheren Umgang mit Lithium-Ionen-Akkus und Brandschutz finden sich bei TÜV Süd.