
Am Abend des 26. März 2025 wurden die Beamten der Polizei Bremen zu einem potenziellen Beziehungsstreit in der Moselstraße in der Bremer Neustadt gerufen. Um 20:45 Uhr erhielt die Polizei einen Notruf, der laute Schreie aus einer Wohnung meldete. Die Situation war jedoch von Anfang an schwierig zu klären, da die aufmerksame Zeugin keine genauen Informationen über die Adresse des Vorfalls geben konnte.
Als die Polizei eintraf, trat ein 43-jähriger Mann aus dem Gebäude und führte lautstark einen Streit über sein Telefon. Trotz der akuten Situation stellte die Polizei fest, dass von der Wohnung aus keine hilfebedürftige Person sichtbar war. Dieses erste Untersuchungsergebnis hätte den Fall möglicherweise abgeschlossen haben können, jedoch entschlossen sich die Beamten, die Wohnung näher zu überprüfen.
Entdeckung einer Cannabisplantage
Bei der Durchsuchung der Wohnung stießen die Polizisten auf eine überraschende Funde: Insgesamt 66 Cannabispflanzen, zwei große Anbauzelte sowie eine beträchtliche Menge Düngemittel und Anbauutensilien. Die Pflanzen wären in etwa acht Wochen erntereif gewesen. Die Polizei erstellte daraufhin eine Strafanzeige, und die Ermittlungen im Zusammenhang mit diesem Vorfall sind derzeit noch im Gange, wie kreiszeitung.de berichtet.
Die Entdeckung der Cannabisplantage ist nicht nur ein lokalisches Ereignis, sondern bewegt sich im Kontext einer gesamtgesellschaftlichen Problematik. Laut dem Bundeskriminalamt gab es im Jahr 2023 deutschlandweit 207.563 registrierte Rauschgiftdelikte im Zusammenhang mit Cannabis. Dies zeigt, wie entscheidend das Thema Drogenkriminalität weiterhin ist, da Cannabis weiterhin die häufigste illegale Droge in Deutschland darstellt.
Statistiken zur Rauschgiftkriminalität
Die Rauschgiftkriminalität in Deutschland hat im Jahr 2022 mit 346.877 Delikten einen Anstieg von 1,8 % im Vergleich zum Vorjahr erlebt. Obwohl die Aufklärungsquote mit 90,8 % weiterhin relativ hoch ist, nehmen die Zahlen der Tatverdächtigen stetig zu. Im Jahr 2023 wurde die Menge an sichergestelltem Marihuana auf 20,9 Tonnen gesteigert, während der illegalen Kokainhandel auf einen neuen Höchststand von 43 Tonnen anstieg.
Außerdem bestätigte die Statistik von bka.de einen alarmierenden Trend: 2.227 drogenbedingte Todesfälle im Jahr 2023, was einem Anstieg von 11,9 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die durchschnittliche Zahl der Drogentoten lag bei 41 Jahren und der Großteil der Verstorbenen, über 82 %, waren Männer.
Mit dem Inkrafttreten des neuen Cannabisgesetzes am 1. April 2024 erhoffen sich die Gesetzgeber eine effektive Bekämpfung des Schwarzmarkts und eine weitere Regulierung des Drogenmarktes. Dennoch bleibt die Herausforderung, die Drogenkriminalität zu reduzieren, angesichts der stetig steigenden Zahlen der Rauschgiftkriminalität eine Herkulesaufgabe für die Ordnungshüter.