
Das Gastfeld, eine traditionsreiche Kneipe in der Bremer Neustadt, steht vor dem endgültigen Schluss. Betreiber Thorben Köhn hat die Schließung des seit 1991 bestehenden Lokals bekannt gegeben. Der erste von zwei letzten Öffnungstagen war der 28. Februar, wo es einen regulären Kneipenabend gab. Der finale Abschied wird am 4. März um 18 Uhr gefeiert, gefolgt von einem Trivia-Quiz ab 19 Uhr. Die Gründe für die Schließung sind umfassend und bedrückend: acht Jahre Kampf gegen die Corona-Pandemie, steigende Inflation und durch hohe Betriebskosten verursachte finanzielle Schwierigkeiten berichtet die Kreiszeitung.
Das Gastfeld, dessen Gebäude seit 2012 unter Denkmalschutz steht, wurde in den Jahren 1906/07 erbaut und bietet somit auch einen historischen Wert. In einem offenen Appell äußerte Köhn den Wunsch nach einer schnellen Nachfolge und räumt ein, dass die Suche nach einem neuen Betreiber bereits begonnen hat. Interessierte können sich direkt per E-Mail an ihn wenden. Ein weiterer Abschied für die Bremer Kneipenszene steht an, da 2024 bereits mehrere Bars und Restaurants ihre Türen für immer schlossen.
Ein besorgniserregender Trend
Die Schließung des Gastfeldes ist nicht isoliert. Zahlreiche weitere Gastronomiebetriebe haben in den letzten Monaten in Bremen zugemacht. So musste beispielsweise das Restaurant „Tau“ an der Bürgermeister-Smidt-Brücke schließen, weil finanzielle Gründe und eine Großbaustelle das Überleben unmöglich machten. Der Mitbetreiber Kai Baitis erklärte, dass Personalmangel nicht der Grund für die Schließung war, was auch für das Gastfeld gilt. Die Schließungen zeigen einen besorgniserregenden Trend in der Bremer Gastronomie berichtet T-Online.
Ein besonders drastischer Fall ist die Diskothek „Avenue“, die aufgrund übermäßiger Polizeieinsätze und negativer Presse schließen musste. Die Gastronomie in Bremen kämpft also gegen mehrere Herausforderungen, die von finanziellen Schwierigkeiten bis hin zu einem schlechten Image reichen.
Wachsende Herausforderungen
Zusätzlich zu den finanziellen Problemen, die viele Betriebe belasten, kommt die strukturelle Herausforderung durch Baustellen wie die Sperrung der Bürgermeister-Smidt-Brücke, die bis März 2025 geplant ist. Diese Bauarbeiten beeinträchtigen direkt den Zugang zu den betroffenen Lokalen, was die Überlebenschancen weiter verringert. Im Fall des Lokals „Tau“ wurde der schlechte Zustand der Brücke als einer der Hauptgründe für die Schließung benannt, während ein Gerichtsentscheid bezüglich Stromkosten das finanzielle Desaster besiegelte ergänzt T-Online.
Die emotionale Reaktion der Gäste, die ihre Trauer über die Schließungen in sozialen Netzwerken teilen, verdeutlicht, wie sehr diese Lokale im Stadtbild verankert sind. Die Community blickt kritisch auf die Entwicklungen und fragt sich, wie die kulturelle Landschaft Bremens in Zukunft aussehen wird.