
Am 14. Februar 2025 ereigneten sich in Bremen gleich zwei Raubüberfälle, die die lokale Polizei in Alarmbereitschaft versetzten. Der erste Vorfall fand in einem Discounter an der Heinrich-Plett-Allee im Stadtteil Huchting statt. Hier bedrohte ein maskierter Täter einen Kassierer mit einem Messer, entnahm Bargeld aus der Kassenlade und flüchtete mit einem Beutel. Der mutmaßliche Täter wird als etwa 35 Jahre alt, rund 1,85 Meter groß und bekleidet mit einer blauen Jacke, einem schwarzen Kapuzenpullover, Jeans sowie dunklen Schuhen beschrieben. Zur Maskierung trug er einen Mund-Nasen-Schutz. Die Polizei sucht dringend Zeugen des Überfalls, um weitere Hinweise zu erhalten, wie Kreiszeitung berichtet.
Der zweite Überfall ereignete sich am Rastplatz Mahndorfer Marsch an der A1, wo ein 51-jähriger Lkw-Fahrer zum Opfer wurde. Mehrere unbekannte Angreifer schlugen auf ihn ein und blendeten ihn mit einer hellen Taschenlampe. Während des Übergriffs entwendeten sie mehrere Tausend Euro in bar, ein Tablet und eine Tankkarte. Der Fahrer erlitt beim Angriff leichte Verletzungen, konnte jedoch keine Beschreibung der Täter geben, da er in seiner Fahrerkabine schlief. Die Polizei hat Ermittlungen wegen schweren Raubes aufgenommen und sucht auch hier nach Zeugen.
Zunehmende Übergriffe in Bremen
Die jüngsten Vorfälle sind Teil eines besorgniserregenden Trends in Bremen. Seit dem Frühjahr 2023 ist ein Anstieg der Raubüberfälle in der Innenstadt zu verzeichnen, vor allem in den Vierteln und der Umgebung des Bahnhofs. Täter zielen häufig auf Geld, Smartphones und Goldketten ab. Besonders in den Sommermonaten wird auch ein Anstieg bei den Diebstählen teurer Armbanduhren beobachtet. Polizei und Innenbehörde können zwar keine genauen Zahlen zu den Überfällen nennen, berichten aber von einer Gruppe von 10 bis 15 jungen Männern, die häufig an diesen Taten beteiligt sind, wie butenunbinnen.de feststellt.
Eine spezielle Ermittlungsgruppe, die im Herbst 2022 ins Leben gerufen wurde, hatte zwar temporäre Erfolge und mehrere Verdächtige festgenommen, jedoch wurde diese Gruppe zum Jahresende 2022 aufgelöst. Die Polizei gibt an, dass die Gruppe von Anfang an nur vorübergehend war. Derzeit werden wieder verstärkt Kontrollen durchgeführt, um die Situation zu entschärfen.
Erfolge und Herausforderungen
Trotz der jüngsten Raubüberfälle gibt es einige positive Entwicklungen in Bremen. Innensenator Ulrich Mäurer berichtete über einen Rückgang der Straßenraubfälle im Jahr 2024. Dies wurde bei einem Runden Tisch mit der Handelskammer zur Innenstadt mitgeteilt. Die Polizei sowie die Innenbehörde feiern Erfolge im Kampf gegen Raubüberfälle. Eine Sonderkommission mit dem Namen „junge Räuber“ konnte 60 Haftbefehle erlassen, wodurch derzeit 39 Tatverdächtige in Haft sind. Dennoch bleibt Straßenraub ein anhaltendes Problem in der Stadt, auch wenn die Erhöhung der Polizeipräsenz in der Innenstadt, insbesondere am Hauptbahnhof und am Hillmannplatz, als Maßnahme eingeführt wurde, wie auch butenunbinnen.de berichtet.
Die nächste Sitzung des Runden Tisches zwischen Handelskammer und Senat ist für Dezember oder Januar geplant, wobei die Präses der Handelskammer, Eduard Dubbers-Albrecht, die Bemühungen der Innenbehörde lobt, jedoch betont, dass Verurteilungen entscheidend für den langfristigen Erfolg sind.