
Christian Lindner, der Vorsitzende der FDP, und seine Frau Franca Lehfeldt erwarten mit großer Vorfreude ihr erstes Kind. Die Geburt wird für Februar 2024 erwartet, was mit der nächsten Bundestagswahl zusammenfällt. In einem Podcast namens „My Way“ äußerte Lindner kürzlich seine Begeisterung für die bevorstehenden Herausforderungen der Elternschaft und betonte die Freude, die dieses Ereignis mit sich bringt. Er wies jedoch auch auf die aktuellen politischen Rahmenbedingungen hin, die Elternzeit für Bundestagsabgeordnete nicht vorsehen, was er als bedeutendes Problem ansieht.
Wie Gala berichtet, macht Lindner deutlich, dass er und Franca, die vor etwa einem Jahr ihre Position bei „Welt“ aufgegeben hat, beide aktiv Verantwortung für das Kind übernehmen möchten. Das Paar ist seit 2018 liiert und heiratete 2022 auf Sylt. Lindner hat zuvor den Wunsch geäußert, zwei bis vier Kinder zu haben, was seine Bereitschaft zur Gründung einer größeren Familie unterstreicht.
Politische Rahmenbedingungen und Elternzeit
In einer weiteren Äußerung im „Bild“-Podcast „May Way“ erklärte Lindner, dass gesetzlich keine Elternzeit für Politiker vorgesehen sei. Diese Feststellung führte zu einer breiten Diskussion über die Notwendigkeit, familienfreundlichere Regelungen in der Politik zu etablieren. In einem Interview mit BUNTE kritisierte er die fehlende gesetzliche Grundlage für Elternzeit, betonte aber auch, dass er nach der Geburt des Kindes „Freiräume nehmen“ wolle, um sich um seine Familie zu kümmern. Diese Äußerungen stießen jedoch auf Kritik, insbesondere von der Journalistin Kerstin Meier, die Lindners Verhalten als „völlig falsch“ darstellte.
Die Diskussion um Elternzeit ist in Deutschland von zentraler Bedeutung, denn wie BMFSFJ darlegt, haben Eltern grundsätzlich Anspruch auf bis zu drei Jahre Elternzeit, die für die Betreuung und Erziehung ihrer Kinder vorgesehen ist. Dieser Anspruch gilt im Regelfall für alle Eltern, unabhängig von ihrer beruflichen Position. Während der Elternzeit haben Mütter und Väter einen besonderen Kündigungsschutz, und das Arbeitsverhältnis bleibt erhalten.
Reformen und Herausforderungen
Lindner sieht die Notwendigkeit einer Reform dieser Regelungen und fordert mehr Gerechtigkeit in Bezug auf die Aufteilung der Care-Arbeit innerhalb von Partnerschaften. Er betont, dass es in einer modernen Gesellschaft wichtig ist, dass beide Partner gleichrangig an der Erziehung der Kinder beteiligt sind. Dies ist besonders relevant, da die politische Verantwortung oft eine lange Arbeitszeit und unflexible Strukturen erfordert, die es schwierig machen, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen.
In der politischen Debatte fordert Lindner daher ein Umdenken, um nicht nur die individuelle Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu fördern, sondern auch das gesellschaftliche Klima hinsichtlich der Wahrnehmung von Elternschaft in der Politik und darüber hinaus zu verbessern. Es bleibt abzuwarten, inwieweit Lindner und seine Partei diesen Diskurs vorantreiben können, insbesondere mit der anstehenden Bundestagswahl im Hinterkopf.