
Am 7. April 2025 wird eine Wiederholungsfolge der RTL2 Sozial-Doku „Hartz und herzlich“ ausgestrahlt, die das bewegende Schicksal von Dagmar, einer Bürgergeld-Empfängerin aus Mannheim, in den Fokus rückt. Dagmar, die 2021 verstorben ist, lebte in den Benz-Baracken, einem Viertel mit einer hohen Dichte an Sozialhilfeempfängern. In der Episode erhält sie von ihrer Krankenkasse einen erschreckenden Brief: eine Forderung von über 7.000 Euro, eine Situation, die für viele Menschen, die auf das Bürgergeld angewiesen sind, schmerzhaft nachvollziehbar ist.
Dagmar steht unter enormem Druck. Sie leidet an Atemnot und benötigt sowohl ein Spray als auch ein Sauerstoffgerät, dessen Betrieb ihre Stromkosten massiv erhöht. Von einer Erhöhung des Stromabschlags von 25 Euro auf 120 Euro berichtet sie entsetzt. Zudem hat die Krankenkasse Dagmar als Selbständige eingestuft, was zu einer monatlichen Beitragsforderung von 830 Euro führt. Obwohl sie die Krankenkasse über ihren Rentenantrag, auf dessen Bewilligung sie fast ein Jahr wartete, informiert hat, wurde ihre Einstufung nicht korrigiert. Eine Mitarbeiterin der Krankenkasse versucht zwar, ihr zu helfen, doch Dagmar bleibt skeptisch und sieht, dass sie maximal 10 Euro monatlich zahlen kann.
Auswirkungen der Nullrunde beim Bürgergeld
Der Fall Dagmars ist symptomatisch für die Herausforderungen, mit denen viele Bürgergeld-Empfänger 2025 konfrontiert sind. Im aktuellen Jahr wird es keine Erhöhung des Bürgergeldes geben, was zu einer weiteren finanziellen Belastung führt. Dies wurde von Arbeitsminister Hubertus Heil bereits im September 2024 angekündigt. Die Nullrunde bedeutet, dass das verfügbare Geld für Grundsicherungsbezieher im Vergleich zum Vorjahr weiter sinkt, während gleichzeitig die Teuerung der Verbraucherpreise, besonders im Bereich der Energiepreise, ansteigt.
Laut den Informationen auf fr.de haben alleinlebende Bürgergeld-Empfänger monatlich nur 47,71 Euro für Stromkosten im Regelsatz, was nicht annähernd den tatsächlichen Strompreisen entspricht. Im Jahr 2024 betrug die Versorgungslücke zwischen den Zuschüssen für Strom und den realen Kosten 129 Euro, und diese Kluft könnte sich 2025 mit geschätzten zusätzlichen 74 Euro pro Jahr weiter vergrößern.
Das soziale Netz der Grundsicherung
Das Bürgergeld, eine der zentralen Säulen des deutschen Sozialsystems, ist für erwerbsfähige Personen und deren Angehörige gedacht, während die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung sowie die Sozialhilfe andere Zielgruppen ansprechen. Diese Unterschiede werden in buerger-geld.org erläutert.
- Bürgergeld: für Erwerbsfähige und deren Angehörige
- Grundsicherung: für ältere und dauerhaft erwerbsgeminderte Personen
- Sozialhilfe: für Menschen in besonderen Lebenslagen
Es zeigt sich, dass tatsächlich hilfebedürftige Personen in vielen Fällen nicht die Unterstützung erhalten, die sie benötigen. Insbesondere Dagmars Geschichte illustriert die Lücken im System, in dem viele Bürgergeld-Bezieher wie sie in ein tiefes finanzielles Loch fallen, während sich die Kosten des Lebens kontinuierlich erhöhen.