
Ab 1943 übernahm die SS eine entscheidende Rolle in der Entwicklung der Geheimwaffen des Dritten Reiches. Dabei steht die Figur des SS-Obergruppenführers Hans Kammler im Mittelpunkt, dessen Verbleib bis heute unklar ist. Kammler war in der Zeit des Zweiten Weltkriegs maßgeblich an der Raketen- und Geheimwaffenproduktion beteiligt und heilte, als er 1945 im Zuge der letzten Kriegsmonate verschwand, eine mysteriöse Aura um sich.
Kammler wurde 1901 in Stettin, im damaligen Deutschen Kaiserreich, geboren und stieg in den 1930er Jahren in der NSDAP und der SS auf. Er war verantwortlich für den Bau von Konzentrationslagern, einschließlich Auschwitz, und führte die V-2-Raketenprogramme. Sein Büro war involviert in die grausamen Bedingungen, unter denen tausende Zwangsarbeiter für die Produktion der Raketen arbeiteten; Schätzungen zufolge starben rund 10.000 Menschen im Lager Mittelbau-Dora, wo viele unter brutalsten Verhältnissen zu Tode kamen. Kammler setzte moderne Technik rücksichtslos für die Ziele des Regimes ein und wurde von Zeitgenossen als „rücksichtsloser, kalter Rechner“ beschrieben, wie es Albert Speer, Hitlers Rüstungsminister, formulierte Compact-Online und ergänzend Wikipedia berichten.
Kammlers Verschwinden
Kammlers letztes bekanntes Lebenszeichen stammt aus dem April 1945, als er versuchte, den Einsatz seiner Waffenprojekte zu koordinieren. In den letzten Kriegswochen erteilte er Befehle, die auf einen alarmierenden wollte hinwiesen, wie die Anordnung zur Exekution von Zwangsarbeitern und deren Familien. Diese Unsicherheit begleitete auch seine letzten Tage in Oberammergau, von wo aus er in Richtung Ebensee aufbrach. Am 28. April 1945 wurde er zuletzt gesichtet, und kurze Zeit später war er verschwunden.
Die Berichte über seinen Tod sind vielschichtig und widersprüchlich. Offiziell wurde Kammler am 9. Mai 1945 für tot erklärt, aber es gab auch andere Spekulationen, die weit über die Möglichkeit eines Suizids hinausgehen. So kursierten Gerüchte über seinen möglichen Überlauf zu den alliierten Streitkräften oder seine Flucht, um den deutschen Militärs entkommen zu können. Einige Historiker und Journalisten, wie Rainer Karlsch und Frank Döbert, glauben, dass Kammler den Krieg überlebt haben könnte und möglicherweise bis November 1945 gelebt hat Focus.
Ermittlungen und Spekulationen
Die Spekulationen über Kammlers Schicksal intensivierten sich erheblich, als in US-Archiven Dokumente auftauchten, die darauf hindeuten, dass er nach dem Krieg in amerikanischer Kriegsgefangenschaft war. Ein Bericht vom 30. Mai 1945 listet Kammler explizit als eine gesuchte Person auf; ein späterer Brief von Brigade-General George McDonald fordert seine Vernehmung. Diese neuen Funde werfen Fragen auf: Warum war Kammler für die Amerikaner so interessant? Könnte es daran liegen, dass er wertvolle Informationen über deutsche Raketentechnologien und -praktiken besaß, die für die Weiterentwicklung der US-Militärtechnologie von Bedeutung waren?
Darüber hinaus gibt es Theorien, die nahelegen, dass das Verschwinden Kammlers den Raketentechnikern, unter anderem Wernher von Braun, zugutekommen könnte, da es den Eindruck erweckt, als wäre die Verantwortung für die Gräueltaten der SS auf dessen Schultern gelandet. Während Kammlers Schicksal in den Jahren nach dem Krieg weiterhin ein Rätsel bleibt, bleibt die Frage, welche Technologien und Informationen durch sein Verschwinden verloren gingen oder ob er tatsächlich in irgendeiner Form in das amerikanische Militärsystem integriert wurde.
Insgesamt bleibt die Figur Hans Kammler ein faszinierendes und düsteres Kapitel der Geschichte des Dritten Reiches, dessen Auswirkungen weit über seine Lebenszeit hinausreichen und dessen Geheimnisse die Geschichtswissenschaft bis heute beschäftigen.