
Die Ängste vor einem globalen Handelskrieg haben heute, am 4. April 2025, zu einem dramatischen Rückgang an den Börsen geführt. Die Ankündigung Chinas, ab dem 10. April 34 Prozent Zölle auf alle US-Waren zu erheben, hat Anleger weltweit verunsichert. Laut Tagesschau sank der DAX am Vormittag um bis zu 5,2 Prozent und fiel somit um mehr als 1.000 Punkte. Solch ein dramatischer Rückgang wurde zuletzt während des Einmarsches Russlands in die Ukraine im Februar 2022 verzeichnet.
Die Reaktion der Finanzmärkte ist deutlich. Anleger verkaufen verstärkt ihre Papiere, was zu einem Rückgang des DAX auf bis zu 20.579 Zähler führte – ein Gesamtminus von gut 7,5 Prozent für die Woche. Der MDAX fiel um mehr als 5 Prozent, während der EuroStoxx50 um 3,5 Prozent zurückging. Die US-Börsen blieben nicht unberührt: Der Dow-Jones-Index fiel am Morgen um 2,7 Prozent und erreichte letztlich den größten Tagesverlust seit der Corona-Krise mit einem Minus von 4,0 Prozent. Der Nasdaq verlor 3,5 Prozent und der S&P 500 3,1 Prozent. Börsenexperten warnen vor möglichen Vergeltungsmaßnahmen und der Gefahr einer tiefen Rezession, die sich aus diesen Spannungen ergeben könnte.
Marktreaktion und wirtschaftliche Auswirkungen
Die unerwarteten Arbeitsmarktzahlen aus den USA konnten die fallenden Kurse nur zeitweise bremsen. Trotz einer leichten Erhöhung der Beschäftigtenzahl stieg die Arbeitslosenquote an und dämpfte die Stimmung der Anleger zusätzlich. Die Federal Reserve steht unter Druck, während US-Notenbankchef Jerome Powell und die Direktorin für Zinspolitik eine Zinspause wegen inflationsbedingter Risiken in Betracht ziehen.
In der Rohstoffwelt sind die Preise ebenfalls gefallen. Brent-Öl sank um 8,5 Prozent auf 64,21 Dollar, während WTI-Öl ein Minus von 9,1 Prozent auf 60,84 Dollar verzeichnete. Diese Preisabfälle spiegeln die wachsenden Ängste vor einem globalen Konjunkturabschwung wider, da andere Rohstoffpreise, einschließlich Industriemetallen, um bis zu 2,7 Prozent fielen.
Unternehmensnachrichten und Marktverlierer
Unter den größten Verlierern im DAX befinden sich die Aktien der Deutschen Bank, die mit einem Rückgang von über 11 Prozent die Verliererliste anführen. Der europäische Bankenindex fiel um bis zu 9 Prozent, was auch Aktien der Commerzbank und anderer Finanzinstitute belastete. Die Unsicherheit in der Branche ist spürbar, und der Verkauf risikobehafteter Anlagen erfordert einen Wechsel zu sichereren Optionen, wie Staatsanleihen, deren Rendite auf ein Jahres-Tief gefallen ist.
In diesem angespannten Umfeld gibt es auch positive Nachrichten: Deutsche Unternehmen investieren in ihre Zukunft. Mercedes-Benz plant eine nachhaltige Lackieranlage in Sindelfingen, und Volkswagen investiert 580 Millionen Dollar in ein neues Werk in Argentinien für die Produktion des Amarok-Pick-ups. Defensive Werte, insbesondere im Nahrungsmittelbereich, zeigen Stabilität, während Danone beispielsweise über 2 Prozent zulegte.
Zusammenfassend verdeutlichen die heutigen Börsenzahlen und Unternehmensnachrichten die besorgniserregenden Auswirkungen der geopolitischen Spannungen auf die Märkte weltweit. Die nächsten Schritte der US-Administration und die Reaktionen Chinas werden entscheidend sein für die weitere Entwicklung der globalen Wirtschaft.