
Der Body-Mass-Index (BMI) ist ein weit verbreitetes Maß zur Bestimmung des Gewichtsstatus eines Menschen. Trotz seiner Popularität steht der BMI jedoch zunehmend in der Kritik. Kritiker bemängeln, dass der Index keine Unterscheidung zwischen Muskel- und Fettmasse trifft, was zu Fehleinschätzungen des Gesundheitszustands führen kann. Dies wurde auch in einem Artikel auf Focus hervorgehoben.
Ein zentrales Problem des BMI ist, dass er die Verteilung des Körperfetts ignoriert. Besonders gefährlich ist das viszerale Fett, das sich im Bauchraum ansammelt und mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes verbunden ist. Um diese Schwächen zu umgehen, haben Forscher eine alternative Methode entwickelt: den Body-Roundness-Index (BRI).
Der Body-Roundness-Index als Alternative
Der Body-Roundness-Index wurde von der amerikanischen Mathematikerin Diana Thomas entwickelt. Im Gegensatz zum BMI setzt der BRI die Körpergröße nicht in Relation zum Körpergewicht, sondern zum Taillenumfang. Dies ermöglicht eine genauere Einschätzung des viszeralen Fetts und damit des Risikos für chronische Krankheiten wie Herzinfarkt und Diabetes. Laut den Experten der „Adipositas-Kliniken“ kann der BRI Menschen mit viel viszeralem Fett präziser identifizieren, was einen wesentlichen Vorteil gegenüber dem BMI darstellt.
Die Berechnung des BRI ist zwar komplexer als die des BMI, da sie einen Taschenrechner erfordert, aber sie ermöglicht genauere Ergebnisse. Ein wichtiger Tipp ist, die Teil-Ergebnisse in den Klammern zuerst auszurechnen, um Fehler bei der Eingabe in den Taschenrechner zu vermeiden. Online-Rechner, die die Berechnung für die Nutzer übernehmen, sind ebenfalls verfügbar.
Studien deuten darauf hin, dass der BRI ein besserer Indikator für das Sterblichkeitsrisiko sein könnte. Chinesische Wissenschaftler konnten zeigen, dass Menschen mit hohen BRI-Werten ein um 50 Prozent erhöhtes Sterberisiko aufwiesen. Auch extrem niedrige Werte waren mit einem erhöhten Risiko verbunden, was auf Gesundheitsprobleme wie Unterernährung und Muskelschwund hindeuten könnte. Diese Ergebnisse wurden von den Experten der „Adipositas-Kliniken“ festgestellt, die die Vorzüge des BRI hervorhoben.
Zu beachten bleibt, dass trotz der vorteilhaften Merkmale des BRI der BMI nach wie vor ein wichtiger Richtwert in der Gesundheitsversorgung ist. Die Diskussion über die besten Methoden zur Bestimmung des Körpergewichtsstatus wird weiterhin geführt, wobei beide Indices wertvolle Einblicke in die Gesundheit bieten. Mit Blick auf die Zukunft bleibt offen, ob der BRI an Bedeutung gewinnen wird, wie Adipositas Kliniken anmerken.