Deutschland

Deutsche Autoindustrie vor dramatischem Gewinnschock: Was jetzt?

Die deutsche Autoindustrie steht vor einem beispiellosen Gewinnminderung. Beobachter räumen ein, dass die traditionellen großen Hersteller aufgrund der Herausforderungen der Elektromobilität unter Druck geraten sind. Aktuelle Zahlen zeigen alarmierende Rückgänge: Die Gewinnmargen von BMW, Mercedes, VW und Porsche sind dramatisch gesunken. BMW verzeichnete eine Gewinnmarge von minus 36 Prozent, Mercedes eine von minus 28 Prozent, und sowohl VW als auch Porsche mussten sich mit einer Gewinnmarge von minus 30 Prozent begnügen. Diese Zahlen beziehen sich auf den Gewinn nach Steuern, und die Besorgnis über die Auswirkungen der Elektrifizierung ist greifbar, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.

Im Gegensatz zu den deutschen Herstellern haben die größten Automobilkonzerne weltweit im dritten Quartal 2023 Rekordwerte bei Umsatz und Gewinn erzielt. Die Top-16-Hersteller erzielten einen Umsatz von über 504 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 11 Prozent entspricht. Der Gesamtgewinn erhöhte sich um 35 Prozent auf knapp 39 Milliarden Euro. Besonders Mercedes-Benz ist in dieser Hinsicht führend, mit einer Gewinnmarge von 13,0 Prozent, gefolgt von Toyota und BMW mit 12,6 und 11,3 Prozent respectively, wie die Tagesschau berichtet.

Herausforderungen der Elektromobilität

Trotz der Rekordgewinne werden Experten durch die bevorstehenden Herausforderungen alarmiert, insbesondere in Bezug auf den Umstieg auf Elektromobilität. Besorgnis besteht darüber, dass die Kunden den notwendigen Umbau nicht ausreichend unterstützen könnten. Immerhin wird der Absatz von Elektrofahrzeugen in den USA für 2023 auf über eine Million geschätzt, was einem Marktanteil von 9 Prozent entspricht. In Deutschland liegt dieser Anteil jedoch bereits bei 35 Prozent, in China sogar bei 33 Prozent. Dies deutet darauf hin, dass der Wandel in den etablierten Märkten voranschreitet, wie in der Studie von Autopreneur festgehalten.

Die derzeitige Phase der E-Mobilität wird als „Tal der Enttäuschungen“ bezeichnet, geprägt von überzogenen Erwartungen und Herausforderungen wie Reichweite, Kosten und unzureichender Ladeinfrastruktur. Die Umstellung auf E-Autos könnte bis zum Jahr 2030 zur Massenmarktdurchdringung führen, wodurch grundlegende Änderungen in der Automobilindustrie notwendig sind.

Marktveränderungen und Käuferinteressen

Eine McKinsey-Studie hebt einige Schlüsselpunkte hervor, die das Käuferverhalten betreffen. Demnach planen 38 Prozent der Nicht-EV-Besitzer, ein E-Auto zu kaufen. Insbesondere unter umweltbewussten, jüngeren Stadtbewohnern gibt es ein wachsendes Interesse. Hauptsorge der Käufer sind jedoch die hohen Anschaffungskosten (37 %), gefolgt von zu geringer Reichweite (36 %) und der Lebensdauer der Batterien (35 %). Zudem erwägen 19 Prozent der E-Auto-Fahrer eine Rückkehr zu Verbrennern aufgrund hoher Betriebskosten und mangelhafter Ladeinfrastruktur.

Zusätzlich zeigen sich im Markt vermehrt europäische Herausforderungen. Deutschland, das einen signifikanten Beitrag von 3,5 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt leistet, hat im Bereich Auto-Start-ups einen Nachholbedarf. Investitionen pro Kopf in diesem Bereich sind in den USA dreimal so hoch. Die Entwicklungen in der E-Mobilität lassen den Druck auf die traditionellen Hersteller steigen, die ihre Wettbewerbsfähigkeit in einem sich schnell verändernden Markt sichern müssen.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Bonn, Deutschland
Beste Referenz
sueddeutsche.de
Weitere Infos
tagesschau.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert