
Dominik Nepp, geboren am 14. Februar 1982 in Wien und aufgewachsen in der österreichischen Hauptstadt, ist nicht nur ein prominentes Gesicht der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ), sondern auch ein viel diskutierter Politiker in Wien. Seine schulische Laufbahn schloss er am Gymnasium Billrothstraße ab und arbeitete bis 2015 als Gesellschafter in einem Handelsunternehmen. Nepp ist verheiratet mit Barbara Nepp, die 2018 von der FPÖ in den ORF-Publikumsrat entsandt wurde. Das Paar hat zwei Töchter und Nepp teilt eine Vorliebe für Hausmannskost sowie die Getränke Schartner Bombe und „resche G’spritzte“. Auch die Lektüre wird von Nepp nicht vernachlässigt; das Buch „Politik als Beruf“ von Max Weber zählt zu seinen Favoriten. In seiner Freizeit schaut er gerne Filme mit Bud Spencer und Terence Hill. Des Weiteren äußerte er den Wunsch, mit Mohammed zu sprechen, um über die Interpretation des Korans zu diskutieren. Eine seiner akademischen Hausgrundlagen ist die Mitgliedschaft in der Burschenschaft Aldania Wien.
Nepps politische Karriere begann im Ring Freiheitlicher Jugend (RFJ). Der Aufstieg war steil: 2000 wurde er Bezirksobmann-Stellvertreter des RFJ in Döbling und stieg über das Amt des Bezirksobmanns, stellvertretenden Landesobmanns und Landesobmanns bis zum Bundesobmann des RFJ auf. Seit 2010 sitzt Nepp im Wiener Landtag und im Gemeinderat. Er übernahm 2018 das Amt des Vizebürgermeisters und nicht-amtsführenden Stadtrates von Wien. Nach dem Rücktritt von Heinz-Christian Strache wurde er 2019 als designierter Landesparteiobmann der Wiener FPÖ bekannt und im Jahr 2021 offiziell gewählt. Bei seiner ersten Landtagswahl als Spitzenkandidat erlitten die Freiheitlichen jedoch Verluste, die er auf externe Faktoren zurückführt. Dennoch gelang es ihm, die Wiener FPÖ in den letzten fünf Jahren auf einen Erfolgskurs mit Umfragewerten zwischen 20 und 25 Prozent zu bringen.
Politische Positionen und Forderungen
In der politischen Arena ist Nepp ein vehementer Gegner der rot-pinken Stadtregierung. Dies zeigt sich auch in seinen Forderungen, die unter anderem den Teuerungsausgleich für arbeitende Wiener sowie zusätzliche Unterstützung für Pensionisten umfassen. Er verlangt außerdem:
- Höhere Gehälter für Ärzte und Pflegepersonal.
- Wien-Bonus für mehr Polizei und Sicherheitsmaßnahmen.
- Mindestsicherung nur für Österreicher, keine Gelder für illegale Einwanderer.
- Sofortige Senkung von Mietpreisen und Gebühren.
- Billige Tarife bei Wien Energie und halbierte Referenzkosten.
- Kostenlose Parkpickerl für alle Wiener.
- Priorität für Österreicher im Gesundheitswesen.
Nepp hat auch öffentlich kritisiert, dass Wien jährlich 700 Millionen Euro für Personen ohne österreichische Staatsbürgerschaft ausgibt, und hat gefordert, diese Gelder besser für Polizei oder Deutschlehrer zu verwenden.
Öffentliche Kontroversen und dessen Auswirkungen
Nepp ist nicht nur für seine politischen Positionen bekannt, sondern auch für seine provokante Rhetorik. So forderte er im September 2024 den Einsatz des Bundesheeres zur Bekämpfung von Bandenkriegen in Wien. Ebenso ist er in der Vergangenheit durch problematische Äußerungen aufgefallen. Beispielsweise postete er 2019 ein Foto von Frauen mit Kopftüchern, was zu Vorwürfen der Fremdenfeindlichkeit führte. Ebenso erregte sein Aufruf zu einem Demonstrationsverbot während der kurdisch-türkischen Tumulte in Wien Aufsehen. Im Januar 2025 attackierte er die Zeitung Der Standard, als sie heimlich aufgenommene Gespräche von FPÖ-Politikern veröffentlichte, und nannte sie ein „Scheißblatt“.
In einem weiteren Kontext hat die FPÖ auch auf nationaler Ebene für Furore gesorgt. Sie erzielte bei der Nationalratswahl 2024 unter der Führung von Herbert Kickl mit knapp 29 Prozent der Stimmen einen historischen Sieg. Dies übertraf sogar die vorherige Bestmarke von Jörg Haider aus dem Jahr 1999. Im Vergleich zu 2019 erlitten die anderen Parteien wie die ÖVP unter Karl Nehammer und die SPÖ dramatische Verluste, wobei letztere sogar auf ihr historisch schlechtestes Ergebnis fiel. Diese Entwicklungen werfen Fragen zur zukünftigen politischen Landschaft in Österreich auf, in der die FPÖ eine zentrale Rolle spielt und Nepp an ihrer Spitze steht, um Wien in seiner politischen Gestaltung maßgeblich zu beeinflussen.