
Bei verheerenden Waldbränden in Südkorea sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen und sechs weitere Personen, darunter fünf mit schweren Verletzungen, wurden in die Klinik eingeliefert. Die Tragödie ereignete sich, als Feuerwehrleute und Regierungsbeamte während der Bekämpfung der Flammen von den Bränden umzingelt wurden. Diese verheerende Situation begann am Freitag im Landkreis Sancheong, der etwa 250 Kilometer südöstlich von Seoul liegt, und führte dazu, dass rund 1.500 Anwohner ihre Häuser und Wohnungen verlassen mussten.
Die Brände, die bis Sonntagmittag etwa 3.300 Hektar Land, was ungefähr 4.600 Fußballfeldern entspricht, zerstört haben, wurden durch trockene Winde und anhaltende Dürre begünstigt. Die südkoreanische Regierung hat die betroffenen Regionen mittlerweile zum Katastrophengebiet erklärt und mobilisiert alle verfügbaren Ressourcen zur Bekämpfung der Flammen. Historisch gesehen treten Waldbrände in Südkorea regelmäßig während Trockenperioden auf, doch der Klimawandel hat die Situation verschärft.
Klimawandel als treibende Kraft
Wissenschaftler betrachten die Zunahme der Waldbrände, wie sie in Südkorea beobachtet wird, als einen Indikator für den fortschreitenden Klimawandel. In den letzten Jahren haben sich die Durchschnittstemperaturen erhöht und extremere Wetterereignisse sind häufiger aufgetreten, was sowohl die Gefahr als auch das Ausmaß von Waldbränden steigert. Ein ähnliches Bild zeigt sich international, wo Waldbrände in anderen Regionen, wie im Amazonas-Regenwald, häufig durch menschliches Handeln und landwirtschaftliche Praktiken verschärft werden.
Laut einem Bericht von Greenpeace ist die Zahl der Feuer, die in der Amazonregion zur Rodung von Flächen gezündet werden, in den letzten Jahren dramatisch angestiegen. Dieses Feuer wird oft entzündet, um Grundstücke für die Rindfleischproduktion oder für Sojaplantagen zu gewinnen. Diese Praktiken haben nicht nur verheerende Auswirkungen auf die Biodiversität, sondern fördern auch die Entstehung tödlicher Waldbrände. In der Amazonregion erlebte Brände 2023 den höchsten Stand seit zwei Jahrzehnten, während das Pantanal, das größte Binnenland-Feuchtgebiet der Welt, mit den schlimmsten Feueranfällen seit Beginn der Aufzeichnungen kämpft.
Maßnahmen zur Bekämpfung von Waldbränden
Um die Gefahren von Waldbränden zu verringern, wird oft empfohlen, die Waldbewirtschaftung zu überdenken. Johann Goldammer, ein Experte auf diesem Gebiet, hebt hervor, dass eine geringere Bewirtschaftung der Wälder zur Förderung von Biodiversität und Kohlenstoffbindung erforderlich ist. Diese Maßnahmen könnten das Risiko von verheerenden Bränden reduzieren, während Totholz, das mehr Wasser und Kohlenstoff speichert, auch eine Herausforderung darstellt, da es als Brennmaterial fungieren kann.
Das Umweltbundesamt in Deutschland empfiehlt zudem, Monokulturen in mehrschichtige Mischwälder umzuwandeln, um die Brandgefahr zu reduzieren. Eine umfassende Aufklärungskampagne mit dem Titel „Brennpunkt Wald“ gibt spezifische Richtlinien zur Prävention von Waldbränden, die von der Verwendung von offenem Feuer im Wald bis zur richtigen Entsorgung von Zigarettenstummeln reichen.
Abschließend ist festzuhalten, dass sowohl auf lokaler als auch auf globaler Ebene sofortige und koordinierte Maßnahmen erforderlich sind, um die verheerenden Auswirkungen von Waldbränden zu minimieren, die sowohl durch klimatische als auch durch menschliche Aktivitäten verstärkt werden.