Am Freitagabend ereignete sich in einem Park in Las Cruces, New Mexico, eine tragische Schießerei, bei der drei Menschen ums Leben kamen und mindestens 14 weitere verletzt wurden. Laut den Informationen von Welt eröffnete einer oder mehrere Täter das Feuer, wobei die Hintergründe der Tat weiterhin unklar sind. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen und bittet Augenzeugen um Mithilfe.
Unter den drei Toten sind zwei Jugendliche im Alter von 16 und 19 Jahren. Die kommissarische Bürgermeisterin von Las Cruces, Johana Bencomo, äußerte ihr Mitgefühl und hofft auf eine Zukunft ohne derartige Tragödien. Die Stadt steht in einem Schatten, der einmal mehr die anhaltende Problematik der Waffengewalt in den USA beleuchtet.
Waffengewalt in den USA: Eine anhaltende Krise
Die jüngsten Ereignisse machen einmal mehr auf die alarmierende Statistik über Waffengewalt in den Vereinigten Staaten aufmerksam. Laut dem Gun Violence Archive in Washington gab es bis zum 2. Mai 2023 bereits 14.181 Tote durch Schusswaffen innerhalb eines Jahres. Über 8.000 dieser Todesfälle waren Selbstmorde, während 6.065 Menschen bei Mord, Totschlag oder durch versehentliche Schüsse ums Leben kamen. Im Vergleich dazu verzeichnete das Bundeskriminalamt in Deutschland im Jahr 2022 lediglich 2.236 Fälle von Mord, Totschlag oder Tötung auf Verlangen, wie Süddeutsche berichtet.
In den USA gibt es durchschnittlich 120 private Schusswaffen pro 100 Einwohner, während dieses Verhältnis in Deutschland bei weniger als 20 liegt. Zudem sind Sturmgewehre in vielen Bundesstaaten ohne strenge Auflagen erhältlich. Trotz der verheerenden Massaker, die immer wieder die Nation erschüttern, haben Initiativen zur Einschränkung des Besitzes von vollautomatischen Waffen häufig nicht den gewünschten Erfolg gehabt.
Recht auf Waffenbesitz und Lobbyismus
Das Recht auf Waffenbesitz ist im zweiten Zusatzartikel der US-Verfassung verankert. Der Oberste Gerichtshof der USA bestätigte 2008 das individuelle Recht auf privaten Waffenbesitz und ließ viele zuvor bestehende Einschränkungen fallen. Seitdem steigt der private Waffenbesitz in den USA kontinuierlich an. Die National Rifle Association (NRA) hat sich von einem einfachen Schützenklub zu einem einflussreichen Lobbyverein entwickelt, der eine bedeutende Rolle in der politischen Landschaft spielt. Die wiederholten Massaker haben bisher nicht zu einem grundlegenden Umdenken oder zu restriktiveren Gesetzen geführt, was die Zahl der Waffentoten nur weiter in die Höhe treibt.
Die brutalen Ereignisse in Las Cruces sind ein starker Hinweis auf die Notwendigkeit, die Diskussion über Waffengewalt in den Vereinigten Staaten ernsthaft zu führen und Lösungen zu finden, um solche Tragödien in der Zukunft zu verhindern. Während die Stadt trauert, bleibt die Hoffnung, dass die Gemeinschaft zusammenkommt, um eine Veränderung zu bewirken.
