
Die „SS United States“, einer der bekanntesten und schnellsten Ozeanliner ihrer Zeit, hat am 19. Februar 2025 den Delaware River in Philadelphia verlassen. Nach fast 30 Jahren im Hafen wird das Schiff nach Mobile, Alabama, geschleppt, um dort für seine endgültige Versenkung vor der Küste Floridas vorbereitet zu werden. Die Umwandlung in ein künstliches Riff zielt darauf ab, den Tourismus in der Region zu fördern, wie AP News berichtet.
Die „SS United States“ ist 302 Meter lang und war bei ihrer Indienststellung im Jahr 1951 größer als die Titanic. Berühmt wurde das Schiff 1952, als es auf seiner Jungfernfahrt von New York nach Cornwall den Transatlantikgeschwindigkeitsrekord mit mehr als 38 Knoten brach. Dieser Rekord ist bis heute unerreicht. Zudem war die „SS United States“ ein beliebtes Transportmittel für die High Society, mit prominenten Passagieren wie Gracia Patricia, Salvador Dalí und Harry Truman. Auch viele bedeutende Kunstwerke, darunter die „Mona Lisa“, wurden per „SS United States“ transportiert.
Umbau zum größten künstlichen Riff der Welt
Der neue Besitzer, Okaloosa County in Florida, hatte das Schiff im Herbst 2024 erworben. Die Entscheidung zur Versenkung kam jedoch nach einem langen Mietstreit und wird nun nach Stabilitätsbedenken der US-Küstenwache durchgeführt. Ursprünglich für November 2024 geplant, wurde der Termin aufgrund dieser Bedenken auf Februar 2025 verschoben.
Die geplante Versenkung erfolgt etwa 32 Kilometer vor der Küste Floridas, in einer Tiefe von 55 Metern. Nachdem die „SS United States“ in Mobile für ihre letzte Reise präpariert wird, soll das Schiff im Golf von Mexiko versenkt werden. Dies wird ein wichtiger Schritt zur Schaffung eines neuen Ökosystems und zur Förderung des maritimen Tourismus in Florida.
Die Umwandlung der „SS United States“ in ein künstliches Riff wird schätzungsweise mehr als 10 Millionen Dollar kosten und könnte bis zu anderthalb Jahre in Anspruch nehmen, um Sicherheits- und Reinigungsprozeduren abzuschließen. Die Stiftung, die für den Erhalt der „SS United States“ verantwortlich ist, hat in den vergangenen Jahren vergeblich versucht, Initiativen zur Restaurierung des Schiffs umzusetzen, sodass die aktuelle Lösung einen zumindest kreativen Ausweg bietet.
Die „SS United States“ wird somit nicht nur ein Teil der Geschichte des Reisens bleiben, sondern auch ein neues Leben als künstliches Riff führen. Diese Wandlung symbolisiert den kombinierten Wert von Erhalt und ökologischer Innovation, hofft der neue Besitzer, um die touristische Attraktivität der Region zu steigern, wie Remszeitung feststellt.
Insgesamt wird der Prozess des Transports und der Versenkung deutlich machen, wie Historie und Umweltbewusstsein miteinander verbunden werden können, während die „SS United States“ in den Tiefen des Golfes langsam verweilt und als Lebensraum für Meereslebewesen dient.