
Im Jahr 2024 zeigt der deutsche Elektroautomarkt eine signifikante Veränderung mit einem Rückgang der Neuzulassungen von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) um 27 Prozent auf knapp 381.000 Einheiten. Diese Entwicklung wird maßgeblich durch den Wegfall der staatlichen Kaufprämie beeinflusst, was Hersteller wie Tesla und Opel besonders stark trifft. ZVW berichtet, dass Tesla, einst an der Spitze des deutschen BEV-Marktes, seinen Rückgang von über 26.000 Neuzulassungen auf etwas unter 38.000 verzeichnen musste, was einem Marktanteil von 9,9 Prozent entspricht. Im Vergleich dazu fiel Opel von knapp 28.000 auf weniger als 8.000 Neuzulassungen und erreichte einen Marktanteil von lediglich 2,0 Prozent.
Die Marktentwicklung führt dazu, dass Tesla vom zweiten auf den dritten Platz abrutscht, während BMW mit einer Steigerung der BEV-Neuzulassungen um 1.600 auf über 40.000 Fahrzeuge nun den zweiten Platz einnimmt und einen Marktanteil von 11,1 Prozent erreicht. Electrive hebt hervor, dass die in Deutschland neu zugelassenen Fahrzeuge in den ersten zehn Monaten 2023 rund 425.000 BEVs betrugen, was einen Anstieg von 38 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt.
Marktanteile und Neuzulassungen
Im Jahr 2023 hat Volkswagen (VW) mit 58.661 Neuzulassungen die Führung bei BEVs in Deutschland übernommen, gefolgt von Tesla mit 54.761 Neuzulassungen. Zudem ist es signifikant, dass die Neuzulassungen von Plug-in-Hybridfahrzeugen (PHEVs) um 44 Prozent auf 140.000 gesunken sind, während der gesamte Markt in Deutschland um 13,5 Prozent auf insgesamt 2.357.025 Neuzulassungen gewachsen ist. Dies zeigt einen klaren Trend hin zu rein elektrischen Fahrzeugen.
Obwohl die Neuzulassungen von Tesla und Opel stark zurückgegangen sind, steigerten Hersteller wie Skoda, Seat, Volvo und Porsche ihre Marktanteile. Volvo erzielte mit über 5.000 neuen BEVs einen bedeutenden Zuwachs, blieb jedoch insgesamt mit weniger als 14.000 Fahrzeugen auf einem niedrigen Niveau. Während der VW-Konzern, trotz eines Rückgangs der Neuzulassungen um 13.000 auf 135.000, seinen Marktanteil um 7,2 Punkte auf 35,4 Prozent erhöht hat.
Politische Rahmenbedingungen und Marktentwicklung
Die aktuelle Marktentwicklung ist nicht nur das Resultat von unternehmerischen Strategien, sondern auch von politischen Entscheidungen beeinflusst. Statista berichtet von einem EU-Beschluss, laut dem ab 2035 keine Neuwagen mit Verbrennungsmotor mehr zugelassen werden sollen. Diese Maßnahme soll die Emissionen reduzieren und den Umstieg zur E-Mobilität fördern.
In Deutschland stieg die Gesamtzahl der Elektroautos bis Anfang 2024 auf etwa 1,4 Millionen, was einem Anteil von knapp 3 Prozent am Gesamtbestand entspricht. Um die ambitionierten Ziele der EU zu erreichen, müssten zwischen 2024 und 2030 jährlich fast 2 Millionen E-Autos neu zugelassen werden.
Der Markt steht vor Herausforderungen, die durch hohe Zinsen und abnehmende Förderungen verschärft werden, wie Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management (CAM) betont. Ein wachsender Bedarf an Elektrofahrzeugen unterhalb der Mittelklasse könnte helfen, die Dynamik des Marktes aufrechtzuerhalten.