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Erinnerung an die Saar-Abstimmung: Neue Hörspiele enthüllen verdrängte Geschichte

Im Jahr 2025 wird an eine bedeutende Episode der deutschen Geschichte erinnert: die Saar-Abstimmung von 1935. Am 13. Januar dieses Jahres stimmten fast 91 Prozent der Wähler im Saargebiet dafür, dass es zu Deutschland gehören sollte. Diese Entscheidung führte jedoch nicht nur zu territorialen Veränderungen, sondern auch zu schweren Verlusten von Leben. Besondere Würdigung finden diese Ereignisse in der Willi-Graf-Ausstellung im Zeitungsmuseum Wadgassen, die sich mit der Thematik auseinandersetzt und die dramatischen Folgen dieser Abstimmung beleuchtet. Die Ausstellung schafft einen Rahmen, der durch die *„Stimmen des Widerstands“* ergänzt wird, einer Reihe von acht Hörspielen, die die Geschehnisse jener Zeit nachzeichnen, so rheinpfalz.de.

Diese Hörspiele sind auf einer speziellen Webseite gebündelt, die Hörern einen tiefen Einblick in die damaligen Gegebenheiten bietet. Die Ereignisse, die zu der folgenreichen Abstimmung führten, lassen sich zurückverfolgen zu einem Zeitraum, in dem sich im Saarland rechte Parteien formierten. Unter dem Einfluss der NSDAP entstand die „Deutsche Front“, die von der Reichsregierung unterstützt wurde, mit dem Ziel, ein hohes Votum für den Anschluss an Deutschland zu erreichen. Propagandaminister Joseph Goebbels steuerte diese Kampagnen, indem er mit der Losung „Deutsch ist die Saar, immerdar!“ die Emotionen der Bevölkerung mobilisierte. Gleichzeitig wurde die Propaganda dazu genutzt, die deutschen Opfer des Ersten Weltkrieges und die sogenannte „Schmach von Versailles“ zu thematisieren, um die Zustimmung zur Rückkehr nach Deutschland zu festigen, wie dhm.de hervorhebt.

Ein Blick auf die multiplen Perspektiven

In der Analyse dieser Abstimmung und der politischen Rahmenbedingungen der Zeit sind zahlreiche Stimmen eingeflossen, die das Geschehen aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten. Theodor Balk dokumentierte die Stimmen verschiedener Gruppen, darunter Industrievertreter, Arbeiter sowie politische Führer der Einheitsfront und der Deutschen Front, was die Komplexität der damaligen gesellschaftlichen Verhältnisse widerspiegelt. Zudem thematisiert Ilya Ehrenburg die faschistische Propaganda mit ihren Methoden der Einschüchterung, während Margarete Buber-Neumann die Widersprüche der Kommunistischen Internationale zur Saar-Abstimmung in den Fokus rückt, wie auf der Webseite *Stimmendes Widerstands* stimmendeswiderstands.de ausführlich dargelegt wird.

Darüber hinaus schildern Persönlichkeiten wie Gustav Regler und Erich Weinert die Auswirkungen der faschistischen Repression sowie die Enttäuschungen und Apathie innerhalb der Arbeiterklasse. Ihre Erfahrungen verdeutlichen die Verheerungen, die der Nazi-Terror verursachte. Alfred Kerrs Gedichte, die einen Aufruf zum Kampf gegen den Faschismus beinhalten, und die Berichte von Lore Wolf über die Agitationsarbeit der Roten Hilfe unterstreichen zusätzlich die Widerstandsbewegungen, die sich im Schatten der totalitären Herrschaft formierten.

Die Abstimmung selbst fand unter extremen politischen Druck statt: Von rund 540.000 Stimmberechtigten votierten 90,5 Prozent für die Rückkehr zu Deutschland. Nach dem Anschluss des Saarlandes am 1. März 1935 unter Gauleiter Josef Bürckel flüchteten etwa 8.000 Personen aus Angst vor Verfolgung. Somit erlangte die Saar-Abstimmung nicht nur Bedeutung im nationalen Kontext, sondern stellte auch einen Prestigeerfolg für Adolf Hitler dar und führte zu einem Sympathiezuwachs innerhalb des Deutschen Reiches.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Wadgassen, Deutschland
Beste Referenz
rheinpfalz.de
Weitere Infos
stimmendeswiderstands.de

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