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EU ergreift Maßnahmen gegen Plastikgranulat: Neue Vorschriften im Einsatz!

Am 9. April 2025 hat die Europäische Union neue Vorschriften erlassen, um die Menge an Plastikgranulat in der Umwelt drastisch zu reduzieren. Diese Regelungen sind für Unternehmen, die in der EU mehr als fünf Tonnen Kunststoffpellets umschlagen, von Bedeutung und sollen eine verbesserte Handhabung der Pellets entlang der gesamten Lieferkette sicherstellen.

Die Einigung zwischen den Unterhändlern des Europaparlaments und der EU-Länder zielt darauf ab, die Verluste von Kunststoffpellets, die beim Transport die drittgrößte Quelle für unbeabsichtigte Mikroplastikfreisetzung in der EU darstellen, zu minimieren. Die neuen Regeln betreffen nicht nur EU-Transportunternehmen, sondern auch solche außerhalb der EU, die im Straßen-, Schienen- oder Binnenschiffsverkehr tätig sind.

Vorschriften für Unternehmen und Schiffsbetreiber

Unternehmen, die mit Kunststoffpellets handeln, müssen umfassende Risikogutachten erstellen und spezifische Maßnahmen zur Verpackung, Be- und Entladung sowie zum Personaltraining festlegen. Auch Schiffsbetreiber, die einen Hafen in einem EU-Land verlassen oder anlaufen, sind verpflichtet, sicherzustellen, dass die Kunststoffe gut verpackt und den Transportbedingungen gewachsen sind. Im Falle von Verlusten sind umgehende Maßnahmen zur Schadensminimierung erforderlich, inklusive der Benachrichtigung von Notdiensten.

Diese Regelungen basieren auf einem Gesetzesvorschlag der EU-Kommission und müssen noch vom Parlament und Rat formal angenommen werden, bevor sie in Kraft treten können. Der Schutz der Umwelt und die Verringerung von Mikroplastik sind zentrale Ziele dieser neuen Richtlinien.

Kontext der Plastikabfallbewirtschaftung in der EU

Die Hintergründe der neuen Vorschriften stehen in engem Zusammenhang mit den bestehenden Herausforderungen bei der Kunststoffabfallbewirtschaftung in Europa. Relevante Statistiken zeigen, dass im Jahr 2019 etwa 22 Millionen Tonnen Kunststoff in Böden, Flüsse und Meere gelangten. Prognosen deuten darauf hin, dass sich dieser Eintrag bis 2060 verdoppeln könnte. Dies ist alarmierend, da Kunststoffe im Jahr 2019 für 1,8 Milliarden Tonnen Treibhausgasemissionen verantwortlich waren, was 3,4 Prozent der weltweiten Emissionen entspricht.

Auch die Entsorgungsmethoden für Kunststoffabfälle sind problematisch. Die häufigste Methode in Europa ist die Energierückgewinnung, gefolgt vom Recycling. Etwa die Hälfte des in der EU gesammelten Kunststoffs wird ins Ausland exportiert, häufig aus Mangel an Kapazitäten oder finanziellen Ressourcen zur lokalen Behandlung. Diese Exporte betreffen Länder wie die Türkei, Indien und Ägypten. Angesichts der jüngsten Einfuhrbeschränkungen in China wird befürchtet, dass die EU vermehrt auf Verbrennung und Deponierung von Kunststoffabfällen zurückgreifen könnte.

Insgesamt zeigen diese neuen Vorschriften der EU einen verstärkten Ansatz zur Bekämpfung der Plastikproblematik, die nicht nur die Umwelt belastet, sondern auch wirtschaftliche Verluste mit sich bringt. Die EU sucht weiterhin nach nachhaltigen und klimafreundlichen Methoden für das Management von Kunststoffabfällen, um die ökologischen Fußabdrücke ihrer Mitgliedsstaaten zu minimieren.

Für detaillierte Informationen zu den neuen Vorschriften können die entsprechenden Dokumente auf der Webseite der ZVW sowie von der EU-Kommission abgerufen werden.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
EU, Europa
Beste Referenz
zvw.de
Weitere Infos
ec.europa.eu

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