
Am 6. März 2025 hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Einlagenzins im Euroraum um 0,25 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent gesenkt. Dies markiert bereits die sechste Zinssenkung seit dem vergangenen Sommer. Die Entscheidung könnte weitreichende Auswirkungen auf Verbraucher, Sparer und Kreditnehmer haben. Banken geben Zinssenkungen in der Regel mit Verzögerung an ihre Kunden weiter, sodass die Effekte zunächst nicht sofort spürbar sind.
Niedrigere Zinsen bedeuten, dass Kredite günstiger werden. Das unternehmerische Klima könnte sich durch verstärkte Null-Prozent-Finanzierungen verändern, um den Konsum anzukurbeln. Immobilienfinanzierungen werden ebenfalls durch die Neubestimmung der Zinssätze verbilligt. Sparer hingegen müssen mit weiter sinkenden Renditen für Tagesgeld- und Festgeldkonten rechnen, was besonders für langfristige Geldanlagen von Bedeutung ist. Nach den letzten Anpassungen haben rund 80 Prozent der Banken ihre Sparzinsen gesenkt.
Auswirkungen auf Sparer und Kreditnehmer
Die Zinspolitik der EZB hat direkte und indirekte Auswirkungen auf die Zinskonditionen, die Banken ihren Kunden anbieten. Laut FinanzTip können Leitzinsen die Bedingungen für Geldleihen zwischen Banken signifikant beeinflussen. Ein gesenkter Leitzins macht Geld günstiger, was Banken dazu anregen könnte, ebenfalls niedrigere Zinsen für Kredite anzubieten.
Die statistischen Daten zeigen, dass die durchschnittlichen Festgeldzinsen für Anlagen mit einer Laufzeit von einem Jahr von 3,34 Prozent im Dezember auf unter 2,5 Prozent gesunken sind. Darüber hinaus haben die Tagesgeldzinsen im Februar einen Rückgang von 1,56 Prozent auf 1,48 Prozent erlebt – der größte Rückgang seit Juli 2012. Gleichzeitig könnte es zu einer Reduktion der Dispozinsen auf Girokonten kommen, was Haushalten eine finanzielle Entlastung bietet.
Langfristige Perspektiven und Inflation
Prognosen für das laufende Jahr deuten darauf hin, dass die Leitzinsen stabil bleiben könnten. Einige Ökonomen rechnen jedoch mit weiteren Senkungen. Betrachtet man die historische Entwicklung, senkte die EZB die Zinsen уже 2008 drastisch, um finanzschwache Staaten zu unterstützen und die Wachstumsperspektiven zu fördern. Das langfristige Ziel der EZB ist es, eine Inflation zwischen 0 und 2 Prozent zu erreichen, um ein stabiles Preisniveau zu gewährleisten, so Rechnungswesen Verstehen.
Trotz der positiven Impulse durch günstigere Kredite bleibt die Frage, inwieweit Banken diese Liquidität in Form von neuen Krediten weitergeben. In der Vergangenheit wurde beobachtet, dass Banken häufig die bereitgestellten Mittel nicht in Kredite investierten, sondern diese an den Finanzmärkten anlegten. Daher bleibt abzuwarten, wie die Banken auf die aktuellen Zinssenkungen reagieren und ob die Elastizität der Nachfrage nach Krediten steigt.
Insgesamt zeigen die jüngsten Zinssenkungen der EZB, dass die Geldpolitik weiterhin darauf abzielt, die wirtschaftliche Erholung zu fördern. Während Kreditnehmer möglicherweise von den niedrigeren Zinsen profitieren können, stehen Sparer vor der Herausforderung eines anhaltend geringen Zinsniveaus. Die Balance zwischen der Unterstützung des Wachstums und der Kontrolle der Inflation wird auch in den kommenden Monaten eine zentrale Herausforderung für die EZB darstellen.