Der Forggensee im Ostallgäu, der größte Stausee Deutschlands, zeigt sich in dieser Wintersaison in einem ungewohnten Anblick. Wie Merkur berichtet, wird der See in diesem Winter nicht wie gewohnt abgelassen. Grund dafür sind erforderliche Sanierungsarbeiten an den Drosselklappen des Kraftwerks Roßhaupten. Aufgrund dieser Arbeiten kann der Forggensee nur minimal, um wenige Meter, abgestaut werden, was zu einem außergewöhnlichen Winterbild führt.
Normalerweise wird der Forggensee im Winter bis zu etwa zur Hälfte abgelassen, was für viele Besucher die Möglichkeit eröffnet, über das ausgetrocknete Seebett zu spazieren. In dieser Saison bleibt der Wasserspiegel jedoch aufgrund der Sanierungsmaßnahmen über dem gewöhnlichen Winterwasserstand, der bei rund 775 Metern liegt. Dies ist etwa zweieinhalb Meter höher als in den vergangenen Wintern, wie der Pressesprecher von Uniper, Theodoros Reumschüssel, erklärte.
Ausschlaggebende Faktoren
Die Entscheidung, den See nicht wie gewohnt abzusenken, beruht auf zwei Hauptfaktoren. Zum einen fließt aktuell nur wenig Wasser auf natürlichem Weg in den Forggensee, und zum anderen sind Sicherheitsüberlegungen im Hochwasserschutz von Bedeutung. So müssen im Falle starker Zuflüsse stets zwei Entleerungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Da die Turbinen aufgrund der Sanierungsarbeiten derzeit nicht betrieben werden können, kann der See nur über den Südstollen und die 2005 erweiterte Hochwasser-Entlastungsanlage entleert werden. Um die Funktionsfähigkeit dieser Anlage sicherzustellen, darf der Wasserspiegel nicht unter einen vordefinierten Niveau fallen.
Diese Situation dürfte bis zum Abschluss der Sanierungsarbeiten im Frühjahr 2025 andauern. Die Arbeiten stehen somit zeitlich mit dem üblichen Wiederaufstau des Forggensees in Verbindung. In diesem Winter verbleibt der Forggensee in seiner winterlichen Pracht, was viele Besucher anzieht, die einen anderen Anblick genießen möchten, wie auch die Allgäuer Zeitung feststellt.
