Deutschland

Fortschritte bei Gleichstellung: Frauen in der Wissenschaft auf dem Vormarsch!

Am 27. Februar 2025 ist der Blick auf die Gleichstellung in der Wissenschaft erneut von Bedeutung. Die Universität Freiburg zählt zu den Vorreitern in Deutschland, wenn es um die Förderung von Frauen in akademischen Positionen geht. Ein zentrales Datum in der Geschichte der Gleichstellung war die Immatrikulation der ersten Studentin Deutschlands vor 125 Jahren an dieser Institution. Diese historische Errungenschaft markiert den Beginn eines langen Kampfes für Chancengleichheit in der Wissenschaft.

Obwohl der Frauenanteil an Universitäten in Deutschland heute bei 50,9 Prozent unter den Studierenden liegt, zeigt sich in den höheren akademischen Ebenen ein anderes Bild. Der Anteil der Professor*innen, der nahe 28,8 Prozent bei den Hochschulen im Allgemeinen liegt, signalisiert eine deutliche Diskrepanz. In der Freiburger Universität ist der Frauenanteil unter Studierenden sogar noch höher, bei 54,4 Prozent. Allerdings geht der Anteil der Professorinnen bei 28,8 Prozent nahtlos in die bundesweite Statistik über, wo der Frauenanteil in herausgehobenen Positionen nur langsam ansteigt, wie die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) auch zeigt.

Die Leaky Pipeline und ihre Folgen

Trotz hervorragender Ausbildung von Frauen in Deutschland wird eine „Leaky Pipeline“ beobachtet. Dies beschreibt das Phänomen, dass mit jeder Qualifikationsstufe weniger Frauen in den entsprechenden akademischen Positionen verbleiben. Aktuelle Zahlen belegen, dass unter den Doktorandinnen 46 Prozent weiblich sind, während unter den Professorinnen nur noch 28 Prozent erreicht werden. Der Anstieg in der Zahl der Habilitandinnen auf 37 Prozent zeigt, dass zwar Fortschritte gemacht werden, jedoch noch viel Spielraum bleibt.

Um diesen negativen Trend umzukehren und Gleichstellung zu fördern, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) verschiedene Programme ins Leben gerufen. Ein zentrales Instrument ist das Professorinnenprogramm, das 2023 in die nächste Phase ging und bis 2030 insgesamt 320 Millionen Euro an Fördervolumen bereitstellt. Ziel ist es, die Gleichstellung an Hochschulen aktiv zu unterstützen und die „Pipeline“ zu schließen.

Trends und Initiativen an Hochschulen

Die Veränderungen in der Hochschulleitungen sind ebenso bemerkenswert. Der Anteil der Universitäten, die von Frauen geleitet werden, stieg von 24 Prozent im Jahr 2018 auf 42 Prozent im Jahr 2023. An der Universität Freiburg, unter der Leitung von Rektorin Kerstin Krieglstein seit 2021, wird aktiv an der Unterstützung von Frauen in der Wissenschaft gearbeitet. Dazu gehört das Coaching-Programm CORA, welches Frauen bei ihrem beruflichen Werdegang fördert.

Eine interessante Feststellung ist, dass die Anteile an Frauen in den unterschiedlichen Professuren variieren. Während der Frauenanteil bei W1-Professuren bereits 48,7 Prozent erreicht hat, liegt er bei C3/W2-Professuren bei 28,6 Prozent und bei C4/W3-Professuren bei knapp 24 Prozent. Diese Zahlen zeigen, dass es die Hochschulen bei den unteren und mittleren Karrierestufen zunehmend schaffen, Frauen zu halten, jedoch bei den Spitzenpositionen nach wie vor Schwierigkeiten bestehen.

In Anbetracht der wachsenden Bedeutung von Vielfalt für die Forschungsergebnisse und die internationale Wettbewerbsfähigkeit wird eine Initiative des BMBF zur Stärkung der Diversität an Hochschulen zwischen 2022 und 2024 gefördert. Diese Programme haben das Ziel, die Sichtbarkeit von Frauen in Wissenschaft und Innovation zu erhöhen. Weiterhin müssen Geschlechteraspekte künftig in der Forschung stärker berücksichtigt werden, um die Lebensqualität für alle zu verbessern und Innovationen voranzutreiben.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass trotz erheblicher Fortschritte noch viele Herausforderungen bestehen. Der Weg zur Gleichstellung in der Wissenschaft ist lang und wird kontinuierlich begleitet von Programmen und Initiativen, die darauf abzielen, Chancengleichheit für alle Geschlechter zu schaffen. Die Universität Freiburg setzt mit ihrem Engagement einen wichtigen Akzent in dieser wichtigen Debatte.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Freiburg, Deutschland
Beste Referenz
uni-freiburg.de
Weitere Infos
bmbf.de

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