
In den letzten Jahren hat sich der Anteil von Frauen in den Führungspositionen deutscher DAX-Unternehmen spürbar erhöht. Noch im Jahr 2009 lag der Frauenanteil im DAX unter 1 Prozent, während er mittlerweile über 25 Prozent beträgt. Laut einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung führten zum Jahreswechsel 2024 erstmals drei Frauen DAX-Unternehmen: Belén Garijo bei Merck, Bettina Orlopp bei der Commerzbank und Karin Rådström bei Daimler Truck. Darüber hinaus könnten im kommenden Jahr erstmals vier DAX-Aufsichtsräte von Frauen geleitet werden, darunter die Deutsche Post und die Deutsche Börse.
Diese Entwicklung wurde durch politische Maßnahmen begünstigt, insbesondere durch Quotenregelungen. 2016 wurde eine Regelung für die Aufsichtsräte großer Unternehmen eingeführt, gefolgt von einer moderateren Regelung für Vorstände im Jahr 2022. Die Veränderungen sind zwar deutlich, jedoch gibt es nach wie vor Herausforderungen, insbesondere bezüglich der Amtszeiten zwischen Männern und Frauen.
Der Status Quo
Eine aktuelle Studie der Allbright Stiftung stellt fest, dass der Frauenanteil an Vorstandsmitgliedern im DAX mit 24,7 Prozent zum 1. September 2024 hinter anderen westlichen Ländern zurückbleibt. In Großbritannien lag der Frauenanteil bei 32,1 Prozent, gefolgt von den USA (30,1 Prozent) und Frankreich (28,8 Prozent). Die Tagesschau berichtet zudem, dass der Anteil an DAX-Vorstandspositionen in einem Jahr nur um 2,3 Prozentpunkte gestiegen ist und aktuell bei 19,7 Prozent liegt. Bei den Aufsichtsräten beträgt der Frauenanteil jedoch bereits 40 Prozent.
Trotz dieser Fortschritte ist die Anzahl weiblicher Vorstandsvorsitzender konstant geblieben; am 1. September gab es sieben weibliche Vorstandsvorsitzende und zehn Aufsichtsratsvorsitzende, was im Vergleich zum Vorjahr keine nennenswerte Veränderung zeigt. Die Geschäftsführer der Allbright Stiftung betonen, dass Unternehmen konkrete interne Ziele zur Erhöhung des Frauenanteils setzen und bestehende Strukturen hinterfragen sollten, um im internationalen Wettbewerb aufzuholen.