
Am 30. März 2025 hat die ARD einen besonderen „Kabarettistischen Abend nur mit Frauen“ ausgestrahlt. In dieser Veranstaltungsreihe präsentieren mehrere Kabarettistinnen ihre Perspektiven auf das Frausein sowie die Beziehungen zu Männern. Die von Daphne de Luxe moderierte Show thematisierte eine Vielzahl an Themen, darunter persönliche Erfahrungen und gesellschaftliche Klischees.
Mathilde Keizer sprach über ihre Ängste bezüglich der Erziehung von Söhnen und schilderte die Schwierigkeiten, die sie bei Jugendlichen beobachtet. Ihre Aussagen verdeutlichen die Herausforderungen, die viele Mütter empfinden. Überdies wird das Bild der Männer in den Geschichten negativ gezeichnet, etwa als Versager beim Einkaufen. Auch Anissa Loucif brachte in ihren Beiträgen negative Erfahrungen zum Stillen zur Sprache.
Über die Klischees hinaus
Die Mitglieder der Kölner Kabarett-Truppe MaDamm, Rita Zimmermann und Victoria Wiese, verleihen dem Bühnenbild mit ihrem politischen Scharfsinn, dadaistischen Wortschöpfungen und satirisch-kritischen Szenen eine eigene Note. Ihre Performances beinhalten eine Vielzahl musikalischer Elemente, darunter Klavier, Akkordeon und Ukulele, und bieten einen lebendigen Auftritt, der sowohl komplexe Themen als auch einfache Konflikte humorvoll behandelt. Dies zeigt sich auch in der Interaktion mit dem Publikum, die oft zu herzlichem Lachen führt.
Während des Abends stellte Daphne de Luxe interessante Fragen zu alltäglichen Themen, beispielsweise der Frage, ob es in Ordnung sei, um 8 Uhr ein zweites Frühstück zu machen. Kritiker bemängelten allerdings die mangelnde Themenvielfalt, die häufig auf Stereotype reduziere. Gayle Tufts trat hervor, indem sie versuchte, die Perspektive zu erweitern und über politische Sachverhalte zu sprechen. Ihre humorvollen Vergleiche zwischen Donald Trump und Elon Musk gaben der Diskussion zusätzlichen Schwung.
Ausblick auf kommende Veranstaltungen
Neben der ARD-Veranstaltung gibt es auch die Sommerreihe „Querulantinnen!“ der Querköpfe im Deutschlandfunk, die vom 27. Juli bis 31. August läuft. Diese Reihe präsentiert sechs verschiedene Kabarettistinnen, die sich mit Themen wie Sexismus, Kinderbetreuung und ungleicher Bezahlung auseinandersetzen werden. Unter den Teilnehmerinnen sind bekannte Künstlerinnen wie Uta Köbernick und Christine Prayon, die für ihre scharfsinnigen Texte und Rollenwechsel bekannt sind.
Insgesamt lässt sich sagen, dass der gestrige Abend der ARD, obwohl er einige humorvolle Momente bot, letztlich mehr an Klischees festhielt als neue Einsichten in die komplexen Beziehungen zwischen Frauen und Männern zu liefern. Ein Trend, der in den aktuellen Diskussionen um Frauenkabarett im Allgemeinen vertieft werden könnte.
Für Interessierte bietet die Webseite frauenkabarett.de weitere Informationen zu Künstlerinnen und ihren Programmen. Zudem könnten die kommenden Veranstaltungen der „Querulantinnen!“ im Deutschlandfunk ein bereicherndes Erlebnis sein, um die Rolle der Frauen im Kabarett neu zu entdecken.