
Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) setzt bedeutende Schritte zur Erhöhung des Anteils von Frauen in der Wissenschaft. Im Rahmen eines umfangreichen Mentoring-Programms werden Nachwuchswissenschaftlerinnen gezielt unterstützt. Durch erfahrene Mentoren und Vertrauenspersonen erhalten die Teilnehmerinnen wertvolle Unterstützung beim Aufbau von Netzwerken und der Karriereberatung. Dieses Engagement zeigt sich beispielhaft in der Förderung von Doktorandin Martha Egan, die von Dr. Eva Ries betreut wird. Zudem hat die KU ein Coaching- und Onboarding-Programm speziell für neuberufene Professorinnen etabliert, um diese in ihren neuen Rollen zu unterstützen.
Familienfreundlichkeit hat an der KU ebenfalls einen hohen Stellenwert. So wurden mobile Kinderzimmer in Form von Kids-Boxen auf dem Campus eingerichtet, die es Mitarbeiterinnen und Studierenden erleichtern, Familie und Beruf zu vereinen. Des Weiteren wurde ein Ferienprogramm für Schulferien und eine Spielecke in der Eichstätter Mensa eingeführt. Diese Maßnahmen zur Familienfreundlichkeit stehen allen Mitgliedern der KU offen.
Engagement für Gleichstellung
Prof. Dr. Kathrin Schlemmer, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der KU, spielt eine zentrale Rolle in der Umsetzung dieser Initiativen. Unter ihrer Leitung wurde das Gleichstellungskonzept in Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen entwickelt. Dieses Konzept erhielt im Sommer 2024 die Zustimmung des Präsidiums und des akademischen Senats und wurde mit breiter Akzeptanz umgesetzt. Universitätspräsidentin Prof. Dr. Gabriele Gien hebt die Wichtigkeit der Gleichstellung hervor und plant die Einreichung von drei Förderanträgen nach Akkreditierung, die von der Anzahl der Erstberufungen von Professorinnen abhängen.
Das Professorinnenprogramm 2030, das im November 2022 beschlossen wurde, ist ein entscheidender Bestandteil dieser Gleichstellungsoffensive. Dieses Programm soll die Anzahl der Professorinnen erhöhen, Nachwuchswissenschaftlerinnen fördern und Gleichstellung strukturell verankern. Dies erfolgt im Rahmen einer sechsjährigen Förderphase, in der Bund und Länder gemeinsam 320 Millionen Euro bereitstellen. Bislang konnten bereits 907 Professuren durch dieses Programm gefördert werden, und es ist Teil der umfassenden Initiative zur Bekämpfung der sogenannten „Leaky Pipeline“, einem Phänomen, bei dem Frauen trotz erfolgreichem Bildungsweg in akademischen Führungspositionen abnehmen.
Bundesweite Perspektiven
Das bundesweite Professorinnenprogramm, welches bereits 2008 ins Leben gerufen wurde, verfolgt ähnliche Ziele auf nationaler Ebene. Ziel ist es, den Anteil von Frauen in wissenschaftlichen Spitzenpositionen zu erhöhen. Aktuell liegt der Frauenanteil in der Professorenschaft in Deutschland bei nur 28%. Hochschulen müssen ein Gleichstellungskonzept einreichen, um an dem Programm teilzunehmen. In der ersten Auswahlrunde des Programms 2030 haben 92 Hochschulen erfolgreich kandidiert, und 22 von ihnen erhielten besondere Auszeichnungen für ihre innovativen Konzepte.
Die politische Unterstützung für diese Maßnahmen ist ebenfalls stark. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert mit dem Programm nicht nur die Chancengleichheit, sondern auch die Diversität in der Wissenschaft, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit und die Forschungsergebnisse zu verbessern. Zudem wird in MINT-Fächern der Frauenanteil kontinuierlich erhöht, was die Bemühungen um Geschlechtergerechtigkeit substantiiert.
Insgesamt sind die Fortschritte an der KU und in Deutschland ermutigende Zeichen für die Gleichstellung von Frauen und Männern in der Wissenschaft. Mit langfristigen Strategien, finanzieller Unterstützung und einem klaren Fokus auf Innovation wird ein nachhaltiger Wandel angestrebt, der nicht nur den akademischen Sektor, sondern die Gesellschaft als Ganzes bereichert.
Für weitere Informationen zu den Initiativen an der KU besuchen Sie bitte die Seite der KU. Informationen zum Professorinnenprogramm sind auf der Webseite des BMBF verfügbar.