Die Kommunalpolitik in Weyhe erhält mit der Teilnahme von Mogdeh Töbelmann an dem Mentoring-Programm „Frau.Macht.Demokratie“ frischen Wind. Töbelmann, die zuvor als außenpolitische Referentin der Grünen-Bundestagsfraktion und Leiterin des Büros von Omid Nouripour tätig war, möchte sich stärker mit lokalen Themen auseinandersetzen. Zu den Schwerpunkten ihrer Interessen zählen Infrastruktur, öffentlicher Nahverkehr, Bildung und die Energiewende. In der Rolle als Mutter von zwei Kindern strebt die 38-Jährige an, politisch aktiv zu werden und sich in der Kommunalpolitik von Weyhe zu engagieren. Kreiszeitung berichtet, dass Töbelmann bislang aktiv an den Fraktionssitzungen der Weyher Grünen teilnimmt, jedoch aufgrund fehlenden Mandats an Ausschuss- und Ratssitzungen nicht teilnehmen kann.
Für die Unterstützung auf ihrem Weg hat Töbelmann die erfahrene Ratsfrau und Kreistagsmitglied der Grünen, Annika Bruck, als Mentorin. Bruck, die bereits zum dritten Mal im Mentoring-Programm tätig ist, schätzt die unterschiedlichen Perspektiven, die aus der Zusammenarbeit entstehen. Töbelmann ist noch unsicher, ob sie nach Abschluss des Programms für den Gemeinderat kandidieren möchte. Sie plant, die Zeit bis zur Kommunalwahl im Herbst 2026 zu nutzen, um die zeitlichen Anforderungen der politischen Arbeit zu evaluieren.
Frauen in der Kommunalpolitik stärken
Das Mentoring-Programm ist ein Teil eines umfassenden Aktionsprogramms, das entwickelt wurde, um mehr Frauen in die Kommunalpolitik zu bringen. Laut Frauen machen Politik zielt das Programm darauf ab, politisch interessierte Frauen und frisch gewählte Mandatsträgerinnen zu unterstützen. Eine hervorragende Gelegenheit, um Erfahrungen zu sammeln, Kontakte zu knüpfen und sich mit den informellen Spielregeln der Politik vertraut zu machen.
Im ganzen Landkreis nehmen derzeit sechs weitere Frauen an dem Programm teil und erfahren Unterstützungsleistungen durch entsprechend erfahrene Mentor:innen. Dies geschieht in der Überzeugung, dass die Sichtweisen und Erfahrungen von Frauen wesentlich zur Gestaltung einer zukunftsfähigen Kommunalpolitik beitragen.
Ein bundesweites Anliegen
Im übergreifenden Sinne geht das Bestreben, Frauen in der Kommunalpolitik zu fördern, über das individuelle Programm hinaus. Das Bundesgleichstellungsministerium hat ein Aktionsprogramm gestartet, das darauf abzielt, den Frauenanteil in Rathäusern und anderen kommunalen Vertretungen zu erhöhen. Die zweite Runde des Programms begann im Juni 2023 und wird bis Ende 2024 fortgeführt. Die ausgewählten Modellregionen, einschließlich der Hadler Region, erhalten einen finanziellen Zuschuss von 5.000 Euro für frauenfördernde Maßnahmen. Das Bundesgleichstellungsministerium und Partnerorganisationen unterstützen diese Initiative, um strukturelle Veränderungen zu fördern und die Teilhabe von Frauen an der Kommunalpolitik zu verbessern.
