
Trennungen sind für viele Menschen eine der emotional belastendsten Phasen ihres Lebens. Unabhängig davon, wer die Initiative ergreift, bleiben die Gefühle oft auch nach dem Ende einer Beziehung bestehen. Viele Paare enden ihre Gespräche mit der nicht immer ernst gemeinten Hoffnung, Freunde bleiben zu können. Remszeitung berichtet, dass diese Formulierung häufig Kontrolle suggeriert und damit die wahren Gefühle beiseitegeschoben werden.
Julia Henchen, eine erfahrene Beziehungs- und Paartherapeutin, betont, dass Frauen oft fälschlicherweise annehmen, dass Wut auf den Ex-Partner bedeutet, sie hätten noch Gefühle. Es ist jedoch normal, Jahre nach einer Trennung emotionale Bindungen zu empfinden. Wut und Schwierigkeiten bei der Vergebung sind nicht unbedingt Anzeichen dafür, dass man nicht über die Beziehung hinweg ist.
Emotionen nach der Trennung
Die emotionalen Reaktionen nach einer Trennung können Trauer, Wut und Schuldgefühle umfassen. Laut Online-Psychotherapie ist es wichtig, sich diesen Gefühlen zu stellen, anstatt sie zu verdrängen. Das Führen eines Tagebuchs oder der Austausch mit Freunden können hierbei hilfreiche Strategien sein.
Henchen empfiehlt außerdem, nach einer Trennung zunächst Abstand zu halten. Dies hilft dabei, eigene Bedürfnisse zu erkennen und einen neuen Alltag zu etablieren. Eine klare Distanz kann notwendig sein, um den Schmerz zu verarbeiten und eine mögliche Freundschaft später in Betracht zu ziehen.
Gemeinsame Freunde und soziale Unterstützung
Der Kontakt zu gemeinsamen Freunden kann den Wunsch nach einer Freundschaft nach einer Trennung unterstützen. Jedoch birgt er auch die Gefahr, dass sich Freunde auf eine Seite schlagen müssen, was häufig zu Spannungen führt. Es wird empfohlen, eigene Prioritäten zu reflektieren und gegebenenfalls getrennte Tage mit gemeinsamen Freunden einzuführen, um den eigenen Seelenfrieden zu wahren.
Der Weg zur emotionalen Heilung erfordert Geduld und Selbstfürsorge. Achtsamkeit, gesunde Ernährung und Bewegung spielen eine wichtige Rolle, um Stress und Trauer zu reduzieren. Unterstützungssysteme wie Freunde, Familie oder professionelle Berater sind unerlässlich für den emotionalen Heilungsprozess. Trennung.de hebt hervor, dass psychologische Hilfe nach einer Trennung nicht als Scham empfunden werden sollte. Sie kann helfen, unverarbeitete Traumata zu bewältigen und neue Perspektiven zu gewinnen.
Besonders Frauen nehmen Trennungen oft sehr persönlich und fühlen sich schnell wertlos. Hier kann eine psychologische Beratung helfen, den Selbstwert zu erkennen und wiederherzustellen. Selbsthilfegruppen können ebenfalls eine wertvolle Unterstützung bieten, sollten aber unter Anleitung stehen, um negative Abwärtsspiralen zu vermeiden.
Abschließend ist es wichtig zu wissen, dass jeder Trennungsprozess individuell ist. Geduld mit sich selbst und das ernsthafte Beschäftigen mit den eigenen Emotionen sind entscheidend für das Überwinden einer Trennung.