
Die Frühlingszeit bringt nicht nur milde Temperaturen, sondern auch eine Vielzahl von Allergenen mit sich. Besonders für Allergiker stellt der Frühling eine Herausforderung dar. Anja Schwalfenberg, Patientenberaterin beim Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB), empfiehlt Allergikern, in dieser Zeit nicht einfach einen Frühjahrsputz durchzuführen, sondern eine umfassende Inventur ihres Wohnumfelds vorzunehmen. Dies beinhaltet die sorgfältige Überprüfung von Staubquellen und effektive Maßnahmen zur Reduktion von Allergenen.
Für Hausstaubmilbenallergiker ist regelmäßiges Putzen ohnehin unerlässlich. Es wird geraten, eine minimalistische Einrichtung zu fördern, um den Kontakt mit Allergenen zu verringern. Geschlossene Möbel und eine reduzierte Anzahl an textilen Materialien können helfen, Staubansammlungen zu vermeiden. Die wichtigste Maßnahme bleibt jedoch die Sanierung des Bettes: allergendichte Überzüge, bekannt als Encasings, sollten sowohl für Matratzen als auch für Kopfkissen verwendet werden.
Tipps für Allergiker bei der Reinigung
Zusätzlich empfiehlt es sich, Oberbetten entweder mit Encasings zu schützen oder sie bei mindestens 60 Grad zu waschen. Während des Putzen ist es entscheidend, Staubaufwirbelung zu vermeiden. Statt herkömmlicher Tücher sollten Mikrofasertücher verwendet werden, die den Staub besser binden. Glatte Böden sollten feucht oder nebelfeucht gewischt werden, während Teppichböden idealerweise kurzflorig sein sollten.
Beim Staubsaugen wird ein Modell mit Hepa-Filter der Klasse 13 oder 14 empfohlen. Allergiker, die während des Putzens gegen Staub ankämpfen, können auch Atemschutzmasken tragen. Besonders Pollenallergiker sollten ihren Zustand im Auge behalten und eventuell ihre Putzmethoden anpassen. Pollenschutzgitter sind ein hilfreiches Mittel, um Pollen beim Lüften draußen zu halten.
Umgang mit Allergien
Das Immunsystem des Körpers reagiert normalerweise schützend auf Schadstoffe. Bei Allergikern jedoch funktioniert dieses System überempfindlich und betrachtet harmlose Substanzen, wie die Exkremente von Hausstaubmilben, als Bedrohung. T-Zellen im Immunsystem erkennen diese Allergene fälschlicherweise und signalisieren B-Zellen, Antikörper zu produzieren. Insbesondere die IgE-Antikörper sind dafür verantwortlich, das Allergen als „körperfremd“ zu markieren und können bei erneutem Kontakt chemische Stoffe wie Histamin freisetzen, was zu typischen allergischen Reaktionen führt.
Es gibt verschiedene Ursachen für Allergien, die größtenteils unbekannt sind. Eine Kombination aus genetischer Vorbelastung und äußerlichen Faktoren, wie übertriebene Hygiene oder Umweltbelastungen, wird vermutet. Diese Faktoren können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen erhöhen und die Entstehung von Allergien begünstigen, wie AOK berichtet.
Langfristige Lösungen durch Immuntherapie
Für viele Allergiker, die unter Hausstaubmilben leiden, kann eine subkutane Immuntherapie (SCIT) eine nachhaltige Linderung der Symptome bieten. Eine jüngst durchgeführte Studie mit 240 Teilnehmern zeigte, dass SCIT die Symptome der allergischen Rhinitis nachhaltig reduziert. Besonders für junge Patienten unter 15 Jahren ohne Asthma-Symptome wurde eine signifikante Verbesserung festgestellt. Der Therapieerfolg war bei dieser Gruppe viermal höher, wodurch sie nach Abschluss der Therapie kaum noch auf Allergiemedikamente angewiesen sind. Dies wird als klinische Remission bezeichnet, was bedeutet, dass die Symptome weitgehend verschwunden sind, jedoch die Krankheit nicht vollständig geheilt ist, wie Allergieinformationsdienst darstellt.
Zusammenfassend ist der Frühling eine kritische Zeit für Allergiker. Die richtigen Maßnahmen zur Allergenkontrolle und deren Vorbeugung sind entscheidend, um Beschwerden zu minimieren und die Lebensqualität zu verbessern.