
Der Erwerb eines Pkw-Führerscheins kann einen erheblichen finanziellen Aufwand darstellen. Aktuellen Schätzungen zufolge belaufen sich die Kosten für einen Führerschein der Klasse B, der den Fahrern das Steuern aller Pkw ermöglicht, auf zwischen 2.456 und 4.471 Euro, wie derwesten.de berichtet. Dabei spielen mehrere Faktoren eine entscheidende Rolle, die im Folgenden näher beleuchtet werden.
Eine der Hauptkostenstützen sind die Gebühren der Fahrschulen. Diese müssen ihre Tarife transparent ausweisen, was bedeutet, dass Schüler bereits bei der Anmeldung eine klare Vorstellung über die anfallenden Kosten haben sollten. Der Grundbetrag für die Fahrschule variiert zwischen 350 und 565 Euro und umfasst den theoretischen Unterricht, der aus 12 Doppelstunden von jeweils 90 Minuten besteht. Die Preise für Fahrstunden liegen zwischen 55 und 77 Euro für eine 45-minütige Einheit.
Kostenaufstellung für den Führerscheinerwerb
Zusätzlich zu den regulären Fahrstunden kommen weitere Kosten, etwa für Sonderfahrten und Prüfungen. Für die notwendigen 12 Sonderfahrten müssen dort zwischen 60 und 95 Euro pro Fahrt eingeplant werden. Die Prüfungskosten setzen sich aus Gebühren für die theoretische und praktische Prüfung zusammen, welche zwischen 60 und 137 Euro sowie 160 und 289 Euro liegen können. Bei der theoretischen Prüfung, die häufig bei TÜV oder DEKRA abgelegt wird, summieren sich die Gebühren auf etwa 25 Euro, während die praktische Prüfung rund 130 Euro kosten kann.
- Grundbetrag der Fahrschule: 350 bis 565 Euro
- Fahrstunden: 55 bis 77 Euro pro 45 Minuten
- Sonderfahrten: 60 bis 95 Euro
- Theoretische Prüfung: 60 bis 137 Euro
- Praktische Prüfung: 160 bis 289 Euro
Zusätzlich kommt der Erwerb diverser Materialien hinzu, dessen Kosten sich auf 88 bis 119 Euro belaufen. Ein Erste-Hilfe-Kurs kann ab 50 Euro sowie ein Sehtest zwischen 6 und 7 Euro oder kostenlos bei vielen Optikern anfallen. Ein biometrisches Passfoto kostet zirka 10 Euro, und die Antragsgebühren für den Führerschein variieren je nach Bundesland zwischen 38 und 70 Euro.
Erweiterungen und zusätzliche Fahrberechtigungen
Besonders hervorzuheben ist, dass die Klasse B nicht nur das Fahren von Pkw, sondern auch von Klein- und Dreirädern sowie von Traktoren und Mähdreschern erlaubt, allerdings unter bestimmten Geschwindigkeitsgrenzen. Wer plant, mit einem Anhänger von über 750 kg zu fahren, benötigt eine Erweiterung. Dafür gibt es die Möglichkeit, die Klasse B96 zu erwerben, die man für 300 bis 500 Euro ohne Prüfung erhalten kann und das Fahren eines Zugfahrzeugs mit Anhänger bis zu 4.250 kg erlaubt. Alternativ steht die Klasse BE zur Verfügung, die mit einer praktischen Prüfung für etwa 1.000 Euro verbunden ist.
Insgesamt steigen die Kosten für den Führerscheinerwerb zunehmend, was auch durch den Druck der Fahrschulen auf die Preistransparenz ausgelöst wird, so adac.de. Wer nicht erfolgreich in der Prüfung abschneidet, muss mit weiteren Gebühren und Fahrstunden rechnen, was die Gesamtkosten nochmals in die Höhe treiben kann.