
Im Jahr 2020 erlebten viele Schüler in Deutschland, darunter auch Jule Königer, bedeutende Herausforderungen bei der Abiturvorbereitung aufgrund der Covid-19-Pandemie. Die von der Pandemie verursachten Einschnitte im öffentlichen Leben hatten tiefgreifende Auswirkungen auf den Schulalltag und die persönliche Lebensgestaltung.
Die Abiturprüfungen wurden um einen Monat auf Mai 2020 verschoben, was ursprünglich als Vorteil wahrgenommen wurde. „Diese zusätzliche Zeit war jedoch auch schwierig“, erinnert sich Königer. Soziale Aktivitäten wie Feiern und Treffen mit Freunden waren im Lockdown nicht möglich, was den psychischen Druck erhöhte und die Vorbereitung auf die Prüfungen erschwerte.
Einzeln, aber stark
Da die Schulen geschlossen waren, bereitete sich Jule Königer weitgehend alleine auf ihre Prüfungen vor. Die Isolation führte zu einem erhöhten Stresslevel, insbesondere in einer so entscheidenden Phase. Umso mehr wurde die Unterstützung durch Lehrer geschätzt, die regelmäßig Übungsaufgaben in Fächern wie Deutsch, Englisch und Spanisch zur Verfügung stellten. Diese waren für sie eine wichtige Hilfe.
Während der schriftlichen Prüfungen in der Aula und der Sporthalle galt es, die Abstandsregeln einzuhalten. Königer fühlte sich durch die anhaltende Gesundheitsgefahr, sich mit Covid anzustecken und nicht an den Prüfungen teilnehmen zu können, stark unter Druck gesetzt. Dennoch legte sie ihre Prüfungen ab und musste sich nach den schriftlichen Tests in kleinen Gruppen mit anderen Absolventen treffen, da große Feiern aufgrund der Vorschriften nicht möglich waren.
Feierlichkeiten und Vermisste Momente
Die vorherige Tradition des Abiballs fiel der Pandemie zum Opfer, und die Zeugnisübergabe fand an zwei getrennten Terminen statt. Trotz der Einschränkungen organisierten die Eltern von Königer eine Ersatzfeier am Wagnershof, was sie als positiven Lichtblick in Erinnerung behält. „Das hat mir wirklich viel bedeutet“, sagt sie und reflektiert über die Zeit nach dem Abitur.
Königer glaubt nicht, dass die Pandemie ein Trauma hinterlassen hat, doch viele Absolventen hatten Schwierigkeiten. Viele wechselten umgehend in den Hochschulbereich, was durch die aktuellen Umstände zusätzlich erschwert wurde.
Die psychischen Auswirkungen, die solche Erlebnisse hinterlassen können, wurden auch in verschiedenen Studien thematisiert. Eine Analyse der gesundheitlichen Auswirkungen der Pandemie nennt in Bezug auf Jugendliche besonders die Belastung und den anhaltenden Stress, die durch Isolation und Einschränkungen hervorgerufen werden können. So zeigt das RKI, dass viele junge Menschen in dieser Zeit unter erhöhten psychischen Belastungen litten.
In der Rückschau ist es wichtig, diese Erfahrungen zu reflektieren, um aus ihnen zu lernen und um zukünftigen Jahrgängen eine bessere Unterstützung während solcher Krisenzeiten zu bieten. Die Herausforderungen der Pandemie haben nicht nur den Schulalltag, sondern auch das soziale Leben von absolvierenden Jahrgängen nachhaltig beeinflusst.