
US-Außenminister Antony Blinken strebt derzeit eine Feuerpause in Gaza sowie einen Geisel-Deal an, und dies vor dem bevorstehenden Regierungswechsel in den Vereinigten Staaten. Die Initiative zur Waffenruhe steht im Kontext zunehmender Spannungen im Westjordanland, wo ein Anschlag in Al-Funduk, westlich von Nablus, mindestens drei Todesopfer (zwei Frauen und ein Mann) und drei Verletzte forderte. Der mutmaßlich palästinensische Angreifer ist nach dem Vorfall auf der Flucht. Diese Eskalation folgt dem verheerenden Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023, bei dem 1.200 Menschen starben. Seitdem wurden rund 800 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen und Auseinandersetzungen getötet.
Die USA und Israel haben ranghohe Vertreter nach Katar geschickt, um Gespräche über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zu führen. Blinken hat betont, dass er eine Waffenruhe und die Freilassung israelischer Geiseln innerhalb der nächsten zwei Wochen erreichen möchte. An den Gesprächen in Doha nehmen der Chef des israelischen Mossad, David Barnea, sowie der Nahost-Koordinator des Weißen Hauses, Brett McGurk, teil. Währenddessen bemüht sich Israel, eine Waffenruhe mit der Hisbollah zu verlängern, die am 26. Januar ausläuft. Israels Verteidigungsminister hat der Hisbollah Verstöße gegen das Waffenruhe-Abkommen vorgeworfen.
Diskussionen über Geiseln und Waffenruhe
In den Verhandlungen in Katar hofft Blinken, eine Vereinbarung über einen Waffenstillstand in Gaza und die Freilassung israelischer Geiseln zu erreichen. Ein ungenannter palästinensischer Funktionär bezeichnete den Tag als „entscheidend“. Die Hamas hat ein Video mit einer Geisel veröffentlicht, was den Druck auf die israelische Regierung erhöht; Tausende Menschen in Israel fordern einen Deal zur Freilassung aller Geiseln und zur Beendigung des Kriegs. Berichten zufolge hat Israel eine Liste mit 34 lebenden Geiseln vorgelegt, während auch die Hamas eine ähnliche Liste präsentiert hat, ohne deren Status zu klären.
Die Gespräche sind von unterschiedlichen Forderungen geprägt: Die Hamas fordert die Freilassung palästinensischer Gefangener aus Israel, was Israel nur unter der Auflage eines Exils akzeptieren möchte. Zudem verlangt die Hamas eine schriftliche Garantie der USA für ein dauerhaftes Ende der Kämpfe sowie einen vollständigen Abzug Israels aus dem Gazastreifen. Diese Fragen wurden von den israelischen Vertretern abgelehnt, während die Situation im Gazastreifen weiterhin angespannt bleibt. Der Ministerpräsident Israels, Benjamin Netanjahu, hat die Forderungen der Hamas zurückgewiesen.