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Griechenland greift durch: Steuerhinterzieher in der Hochzeitsfalle!

Griechenland vollzieht einen radikalen Wandel in der Zahlungslandschaft. Lange Zeit war der Einsatz von Plastikgeld stark eingeschränkt. Viele Dienstleister akzeptierten keine Kartenzahlungen und Bargeldtransaktionen dominierten den Alltag. Dies führte zu weit verbreiteter Steuerhinterziehung. In den vergangenen Jahren hat sich jedoch viel geändert. Der Bargeldumlauf ist von 21,7 Milliarden Euro im Jahr 2020 auf geschätzte 3,8 Milliarden Euro Ende 2024 gesunken, was einem Rückgang von 82 Prozent entspricht, berichtet dewezet.de. Diese neue Entwicklung wurde durch die COVID-19-Pandemie beschleunigt, die viele Menschen zum Online-Einkauf und zu bargeldlosen Zahlungen zwang.

Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist die gesetzliche Verpflichtung für Händler und Dienstleister, ab 2024 Kartenterminals bereitzuhalten, die in Echtzeit mit der griechischen Steuerbehörde (AADE) verbunden sind. Bargeldtransaktionen werden außerdem auf maximal 500 Euro beschränkt. Dies wirkt sich positiv auf die Akzeptanz bargeldloser Zahlungen aus: So stiegen die bargeldlosen Zahlungen bei Taxifahrern im Jahr 2024 von 22,9 Millionen Euro auf 73,5 Millionen Euro und im Textileinzelhandel von 1,4 Milliarden auf 5,2 Milliarden Euro.

Der Kampf gegen Steuerhinterziehung

Die griechische Regierung führt offensiv Maßnahmen zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung durch. Premierminister Kyriakos Mitsotakis kündigte in seiner ersten Regierungserklärung nach der Wiederwahl an, dass die Steuerlast gleich gerechter verteilt werden müsse. Viele Selbständige und Freiberufler in Griechenland zahlen nur geringe Einkommenssteuern oder sogar gar keine. Insbesondere in der Gastronomie, Ärztepraxen und Anwaltskanzleien ist das Problem weit verbreitet. Insider-Berichte zeigen, dass in den letzten Jahren oft vor Dienstleistungen nach der Quittung gefragt werden musste, was die Schwarzarbeit begünstigte [rnd.de].

Die AADE berichtet, dass in Griechenland ein deklariertes Jahreseinkommen von 80 Milliarden Euro nur 140 Milliarden Euro an privat konsumierten Gütern gegenübersteht, was zu einem geschätzten Verlust für den Fiskus von 18 Milliarden Euro führt. Selbständige und Freiberufler sind durch die Selbstständigkeit besonders gefährdet, Steuerhinterziehung zu betreiben. Von den 6,5 Millionen Steuerpflichtigen in Griechenland meldeten nur 16.011 Jahreseinkommen von mehr als 100.000 Euro.

Technologische Unterstützung zur Bekämpfung von Steuerhinterziehung

Um Bürger zur Mithilfe im Kampf gegen Steuerhinterziehung zu bewegen, wurde die App „appodixi“ ins Leben gerufen. Diese ermöglicht es den Nutzern, Kaufbelege hochzuladen und damit den Fiskus zu unterstützen; bis jetzt haben 250.000 Nutzer die App heruntergeladen. Wer Informationen an die Steuerbehörden weiterleitet, kann Belohnungen zwischen 100 und 3.000 Euro erhalten. Diese Initiative hat bereits zu ersten Erfolgen in der Bekämpfung von Steuerhinterziehung geführt.

Einen weiteren Skandal entblößte die Hochzeitsfeier der TV-Moderatorin Elizabeth Elechi im Dezember, die wegen ihrer Prunkentfaltung die Aufmerksamkeit der Steuerfahnder auf sich zog. Viele der Dienstleister bei dieser feierlichen Veranstaltung gaben an, keine Steuern auf ihre Einnahmen gezahlt zu haben. Ein Konditor und Schneider wiesen darauf hin, dass sie Verlustgeschäfte gemacht hätten, und der DJ behauptete, nur 200 Euro pro Monat zu verdienen [nzz.ch].

Liest man all diese Informationen, wird klar: Griechenland steht am Scheideweg, wo die Verfolgung von Steuerhinterziehung und die Förderung bargeldloser Zahlungsmethoden Hand in Hand gehen können, um die Schattenwirtschaft endlich zu reduzieren.

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Griechenland
Beste Referenz
dewezet.de
Weitere Infos
rnd.de

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