
In Deutschland rückt der Konsum von Lachgas als Partydroge zunehmend in den Fokus der öffentlichen Debatte. Nach Hamburg hat nun auch Bremen ein Verbot für den Verkauf von Lachgas an Jugendliche eingeführt. Dieses Verbot soll verhindern, dass Minderjährige Zugang zu dieser umstrittenen Substanz erhalten, die vermehrt als Rauschmittel verwendet wird. Das Verbot gilt für Kioske, Tankstellen, Zeitungsverkaufsstellen und Automaten. Verstöße gegen diese Regelung können mit Bußgeldern von bis zu 5000 Euro geahndet werden. Diese Maßnahmen tragen der gestiegenen Nachfrage nach Lachgas Rechnung, die seit etwa 2010 beobachtet wird, und sollen vor allem jüngere Konsumenten schützen. So berichtet die MOPO.
Der Innensenator von Bremen, Ulrich Mäurer (SPD), hat die Notwendigkeit eines solchen Verbots betont und kündigte an, dass Kontrollen durch das Ordnungsamt durchgeführt werden. Es wird erwartet, dass ähnliche Regelungen auch in anderen Städten wie Dortmund, Osnabrück und Hanau eingeführt werden, während Niedersachsen einen landesweiten Vorschlag zur Regelung des Lachgasverkaufs erarbeitet. Ein bundesweites Verbot war aufgrund einer vorgezogenen Bundestagswahl bislang nicht möglich.
Gesundheitliche Risiken des Lachgaskonsums
Trotz der weit verbreiteten Wahrnehmung, dass der Konsum von Lachgas unbedenklich sei, gibt es alarmierende Symptome und langfristige gesundheitliche Risiken. Experten warnen vor möglichen gesundheitlichen Schäden wie Thrombosen, Embolien und Herzinfarkten, die bei häufigem und hohem Konsum auftreten können. Ein weiteres Risiko ist die Hemmung der Verwertung von Vitamin B12, was zu Blutarmut führen kann. Auch neurologische Schäden, die sich durch Kribbeln, Lähmungserscheinungen und Rückenmarksschäden äußern können, sind nicht auszuschließen. Diese Informationen stammen aus einer Analyse von Ärzten und Gesundheitsexperten, die sich intensiv mit den Auswirkungen des Lachgaskonsums beschäftigen. So hebt Andreas Berger-Waltering, stellvertretender Leiter des Ressorts für Gesundheitsinformation am IGWiG, hervor, dass die psychischen Folgen wie Psychosen, Halluzinationen und Stimmungsschwankungen ebenfalls ernst genommen werden müssen. Der National Geographic hat diese Aspekte in einem eingehenden Bericht behandelt.
In Deutschland gibt es derzeit lediglich Warnhinweise zu den Gefahren des Lachgaskonsums. Wichtige Stimmen im Gesundheitsbereich, darunter Gesundheitsminister Karl Lauterbach, fordern jedoch eine Auseinandersetzung mit dieser Thematik und darunter die Einschränkung der Verfügbarkeit von Lachgas, um die Bevölkerung zu schützen. Einige Bundesländer, darunter Bremen und Hamburg, gehen hiermit bereits einen Schritt in die richtige Richtung.