
Der Bundesligist MT Melsungen hat sich im Viertelfinal-Hinspiel der European League einen knappen 28:27-Sieg gegen Bidasoa Irun erkämpft. Ein Grund für den Erfolg war das Comeback von Carsten Lichtlein, der mit 44 Jahren als Torwarttrainer reaktiviert wurde. Lichtlein sprang ein, nachdem Stammtorhüter Nebojsa Simic sich bei einem Spiel gegen den VfL Gummersbach schwer verletzte. Simic erlitt einen Kreuzband- und Meniskusriss im linken Knie und wird den Melsungern voraussichtlich bis zum Jahresende fehlen.
Das Heimspiel gegen Bidasoa Irun begann vielversprechend für Melsungen. Doch die Mannschaft konnte sich nicht entscheidend absetzen und bekam in der zweiten Halbzeit schnell Probleme. Nach einem 0:6-Lauf der Iruner sah sich Trainer Roberto Garcia Parrondo gezwungen, Lichtlein ins Tor zu stellen. Dieser konnte mit mehreren entscheidenden Paraden die Wende im Spiel herbeiführen und stellte damit seine Klasse unter Beweis, trotz seiner langen Zeit außerhalb des Aktiven Spiels.
Spiele der Konkurrenten
In den anderen Viertelfinalbegegnungen spielten sich ebenfalls spannende Szenen ab. Die SG Flensburg-Handewitt gewann gegen GOG Handbold mit 29:26. Bester Werfer der Partie war Emil Jakobsen, der sieben Tore erzielen konnte. Der THW Kiel musste sich hingegen mit einem 26:26-Unentschieden gegen Limoges Handball zufriedengeben, obwohl sie zur Halbzeit noch mit drei Toren in Rückstand lagen.
Die Rückspiele der Viertelfinalbegegnungen sind für den 29. April angesetzt, während das Final4 am 24. und 25. Mai in Hamburg ausgetragen wird.
Verletzungen im Profisport
Die aktuelle Situation von MT Melsungen ist ein Beispiel, das die Relevanz von Verletzungsprävention im Profisport unterstreicht. Eine umfassende Analyse des VBG-Sportreports zeigt, dass Verletzungen nicht nur direkte medizinische Kosten verursachen, sondern auch erhebliche finanzielle Einbußen für Vereine zur Folge haben. In der Saison 2020/21 wurden im Handball 1.927 Verletzungen registriert, während die Fußballer mit 2.121 Verletzungen die meisten erlitten.
Handballspiele führten zu den längsten verletzungsbedingten Ausfallzeiten von durchschnittlich 34 Tagen pro Spieler. Diese Situationen verdeutlichen die Notwendigkeit einer soliden Verletzungsprävention, die nicht nur der Gesundheit der Athleten dient, sondern auch die Leistungsfähigkeit und den wirtschaftlichen Erfolg der Vereine maßgeblich beeinflusst. Dr. Christian Klein von der VBG hebt hervor, dass die Prävention für Sportler und über den Sport hinaus von großer Bedeutung ist.T-Online und VBG berichten eingehend zu diesen Themen.