
Im letzten Testspiel vor der anstehenden Handball-Weltmeisterschaft zeigte sich die deutsche Nationalmannschaft in Hamburg gegen Brasilien von ihrer kämpferischen Seite. Mit einem knappen 28:26-Sieg am Samstag haben die Spieler ein Stück Sicherheitsgefühl vor der Abreise nach Dänemark am Montag gewonnen. Dennoch war die Leistung von Bundestrainer Alfred Gislason nicht ganz überzeugend.
In einem spannenden Verlauf des Spiels lagen die Deutschen zwischenzeitlich mit vier Toren hinten und konnten erst in der Schlussphase durch einen starken 3:0-Lauf das Blatt wenden. Erfolgreichster Werfer war Juri Knorr, der insgesamt fünf Tore erzielte. Torwart David Späth hielt die deutsche Mannschaft mit zahlreichen Paraden in der zweiten Halbzeit im Spiel, nachdem Brasilien vor der Halbzeitpause mit 17:13 in Führung gegangen war. Gislason bezeichnete die Partie als einen „Weckruf“ für das bevorstehende Duell gegen Polen am 15. Januar in Herning, Dänemark.
Kritik und Herausforderungen
Obwohl der Sieg gegen Brasilien letztlich positiv ausfiel, äußerte Gislason ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Abwehrleistung und der zahlreichen vergebene Chancen. Über 20 Fehlwürfe, darunter zwölf in der ersten Halbzeit, schmälerte die Gewinnchancen erheblich. Kapitän Johannes Golla machte deutlich, dass gegen die Schwächen in der Defensive dringend gearbeitet werden muss. Er bleibt jedoch optimistisch, dass sich das Team im Verlauf des Turniers steigern kann.
Im Vorfeld des Spiels hatte die deutsche Mannschaft bereits ein weiteres Duell gegen Brasilien in Flensburg absolviert, das mit 32:25 gewonnen wurde. In diesem ersten Aufeinandertreffen hatten die Spieler zwar ebenfalls Schwierigkeiten, konnten sich aber letztlich durchsetzen. Die Mannschaft ist bereit, am kommenden Mittwoch gegen Polen in die WM zu starten, doch die Herausforderungen sind klar: Gislason erwartet von seinen Spielern eine deutliche Steigerung.
Personelle Situation und Zielsetzungen
Die Stimmung innerhalb des Teams wird durch den guten Jahresverlauf 2024 getragen, in dem die Mannschaft das EM-Halbfinale erreichte und im Finale der Olympischen Spiele in Paris spielte. Dennoch sieht sich Gislason mit personellen Sorgen konfrontiert: Sebastian Heymann fällt aufgrund einer Fußverletzung aus, während Jannik Kohlbacher nach einer Ellenbogenoperation nicht teilnehmen kann. Lukas Stutzke wurde nachnominiert, um die Herausforderung anzugehen, da die Kadergröße bis zum WM-Start um zwei Spieler reduziert werden muss.
In den kommenden Tagen liegt der Fokus der Vorbereitung auf der Anpassung der Strategie und dem Festigen der Abwehr. Gislason hat für die Torhüterposition große Auswahlmöglichkeiten, plant aber hauptsächlich mit David Späth und Andreas Wolff. Die Nationalmannschaft gibt sich zuversichtlich und sieht sich in der Lage, auch mit den besten Teams der Welt zu konkurrieren. Das erklärte Ziel ist es, eine Medaille zu gewinnen und die WM erfolgreich zu bestreiten.
Für die deutsche Mannschaft steht nun die Herausforderung an, das Potenzial, das sie im Jahr 2024 gezeigt hat, in den kommenden Spielen abzurufen. Der Ernstfall beginnt, denn die WM startet schon bald, und die Spieler wissen, dass die Zeit drängt.
Das letzte Testspiel bewies einmal mehr, dass im Handball nichts selbstverständlich ist – und der Weg zur Medaille steinig und voller Herausforderungen sein wird.
Für weitere Details über die letzte Begegnung berichtet Süddeutsche, während Sportschau zusätzliche Einblicke gibt zu den geplanten Turnierstrategien. Der bevorstehende WM-auftakt gegen Polen wird mit Spannung erwartet.