
Am 24. Januar 2025 verabschiedete die Universität Vechta Prof. Theo Hartogh nach über 30 Jahren im Dienst mit einem besonderen Abend unter dem Motto „Ende Gut – Anfang gut“. Der emotionale Anlass wurde von Studierenden, Lehrenden und Ehemaligen gestaltet, die Hartoghs bemerkenswerten Beitrag zur Musikgeragogik würdigten. Der Abend umfasste musikalische Darbietungen sowie herzliche Abschiedsgrüße.
Die Veranstaltung, organisiert von den Fächern Musik und Soziale Arbeit, wurde von Magnus Frampton moderiert, der mit charmanten Anekdoten die Gäste unterhielt. Die Programmvielfalt reichte von Chor- und Solostücken bis hin zu Improvisationen, geleitet von Katharina Gärtner. Prof.in Dr.in Claudia Garnier beschrieb Hartogh als Pionier der Musikgeragogik und lobte sein tiefes Engagement für das Fach, welches er in den bestehenden Curricula an Universitäten verankerte.
Anerkennung und Rückschau
In herzlichen Videobotschaften aus Litauen und Finnland schlossen sich internationale Freunde und Kollegen den Würdigungen an. Prof. Dr. Oliver Schöndube erinnerte sich an Hartoghs Humor und Schnelligkeit, während Hartogh sich bewegt über den Abend äußerte und auch Prof. Dr. Roland Hafen in seinen Abschied einbezog.
Die musikalischen Höhepunkte des Abends begannen mit dem „Irischen Segen“ und fanden ihren Abschluss mit „An Irish Blessing“ von James E. Moore. Ein weiteres Highlight stellte das Klaviermedley von Hartogh dar, in dem er Stücke von Beethoven, Michael Jackson und Bill Withers einspielte. Der Abend bot nicht nur Raum für Rückblicke, sondern auch für die Vorstellung von Hartoghs Veröffentlichungen, einschließlich seiner Bücher „Mühle, Dame, Halma“ und „Brettspiele aus aller Welt – neu entdeckt“.
Ein vielseitiger Lebensweg
Theo Hartogh, Jahrgang 1960, studierte von 1977 bis 1984 Schulmusik, Klavier, Musikwissenschaft und Biologie für das Lehramt in Hannover und Hamburg. Nach seinem Referendariat war er bis 1993 als Lehrer in Vechta tätig und übernahm zusätzlich von 1987 bis 1998 die Leitung des Philharmonischen Chors Quakenbrück. 1998 promovierte er an der Technischen Universität Chemnitz mit einer Dissertation über die musikalische Förderung geistig behinderter Menschen. Von 1993 bis 2005 war Hartogh Professor für Musik und Musikpädagogik an der Katholischen Fachhochschule Norddeutschland und die letzte Position, die er dort als Prorektor einnahm.
Nach seiner Habilitation an der Universität Leipzig wurde Hartogh im Jahr 2005 an die Universität Vechta berufen, wo er als Professor für Musikpädagogik und historische Musikwissenschaft tätig war. Seine Habilitation zur Musikgeragogik gilt als erste umfassende wissenschaftliche Arbeit in diesem neu etablierten Fachgebiet. Zudem war er von 2009 bis 2024 zweiter Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Musikgeragogik e.V.
Mit seinem Weggang hinterlässt Theo Hartogh eine Lücke in der Welt der Musikgeragogik und der Universität Vechta. Der Abschied war nicht nur eine Feier seines Lebenswerks, sondern auch ein Blick auf die Spuren, die er hinterlässt – in den Herzen seiner Studierenden und im Fach selbst.